"König Roger" verteidigt seinen Thron erfolgreich

Viereinhalb Sätze lang war Rafael Nadal der bestimmende Spieler im Wimbledon-Finale. Den Titel holte aber zum fünften Mal in Serie Roger Federer - mit einem unglaublichen Endspurt.

7:6, 4:6, 7:6, 2:6, 6:2 - der Wimbledon-Sieger der Herren heißt wie bereits in den letzten vier Jahren Roger Federer. Der topgesetzte Schweizer schlug in einem mitreißenden Endspiel den spanischen French Open-Triumphator Rafael Nadal - der zeigte, wie enorm er sich auch auf dem schnellsten aller Beläge verbessert hat.

Federer gehemmt
So souverän sich Federer gegen beinahe alle anderen Spieler präsentiert, so gehemmt wirkte er am Centercourt von Wimbledon gegen Rafael Nadal: Dem Schweizer passierten ungewohnte Fehler, sein Spiel wirkte vor allem darauf konzentriert, Nadals Vorhand auszuweichen.

"Hawk-Eye" vs. Federer
Dennoch rettete der Titelverteidiger den ersten Satz im Tiebreak mit 9:7 - nachdem bei Federers erstem Satzball erstmals das "Hawk-Eye" im Mittelpunkt stand, der zuerst out gegebene Ball von Nadal auf gut entschieden wurde. In der Folge zeigte sich Federer immer wieder unzufrieden mit den Entscheidungen des elektronischen Linienrichters, ersuchte Umpire Carlos Ramos sogar, das Ãœberwachungssystem abzuschalten.

Nadal unbelastet
Eine tolle Vorstellung bot Rafael Nadal, der nicht nur mit seinen Power-Grundschlägen punktete, sondern mit gefühlvollen Stopps ebenso überraschte wie mit Netzangriffen. Federer holte zwar das Tiebreak des dritten Satzes, aber Nadal war zu diesem Zeitpunkt der klar bestimmende Spieler auf dem Platz. Im vierten Satz zog der Herausforderer sogar auf 4:0 davon, Federer haderte zu diesem Zeitpunkt, wirkte verunsichert und ratlos.

Knieprobleme bei Nadal
Bei 4:1 im vierten Satz ließ Nadal sein rechtes Knie behandeln, wirkte danach kurze Zeit vor allem beim Service ein wenig gehandicappt, stellte mit 6:2 dennoch den 2:2-Satzgleichstand her. Und begann den fünften Satz als klar überlegener Spieler: Bei 1:1 und 15:40 bei Aufschlag Federer hatte der Spanier ebenso zwei Breakbälle wie bei 2:2. Doch Federer wehrte sie allesamt ab - und dann wendete sich blitzschnell das Blatt.

Sensationeller Endspurt von Federer
Nachdem Federer seinen Aufschlag zum 3:2 gehalten hatte, wirkte er plötzlich wie befreit: Zauberbälle beim Break zum 4:2, ein souveränes Aufschlaggame zum 5:2 und ein neuerliches Break zum 6:2 sorgten für ein blitzartiges Ende eines 3:55 Stunden langen beinharten Kampfs - es war das drittlängste Herren-Endspiel in der Wimbledon-Geschichte.


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