Jubiläums-Knieoperation überstanden: Schiessling vor Comeback in Wien

Die 2. Colony Club Competition hat sich "Hackertom" für die geplante Rückkehr in den Turnieralltag ausgesucht.

Trotz Schmerzen wollte Thomas Schiessling Ende Februar seinen Titel bei den Österreichischen Hallenmeisterschaften in Neusiedl am See verteidigen. Daraus wurde aber nichts: Im Halbfinale musste der Tiroler gegen den späteren Sieger Philipp Oswald mit einer Influenza passen. Diese erwies sich als hartnäckig, sodass sich Schiessling erst Ende März unters Messer legen konnte, um den Schmerzen verursachenden Höcker im Knie entfernen zu lassen. Rund sieben Wochen danach will der 32-Jährige nun im 14. Wiener Gemeindebezirk bei der Colony Club Competition (ÖTV-Kat. IV) sein Comeback geben: "Es sieht recht gut aus, ich werde vermutlich spielen können." Der erste Auftritt Schiesslings ist für Dienstag um 17 Uhr vorgesehen.

Nach drei Tagen auf dem Rad
In Sachen Knieoperationen hat Schiessling hinreichend Erfahrung, für ihn war es bereits der zehnte Eingriff an dieser heiklen Stelle. Viel Zeit wollte "Hackertom" danach nicht verlieren: "Ein anderer sitzt vielleicht nach sechs Wochen wieder am Rad, bei mir hat's genau drei Tage gedauert." Der Fortschritt ließ dennoch auf sich warten: "Nach zwei, drei Wochen hab ich ziemlich starke Schmerzen gehabt. Ich dachte schon, dass die ganze Operation umsonst war." Diese Sorge war letztendlich unbegründet. Schmerzfrei ist Schiessling aber keineswegs, "mein Arzt meint, dass das auch völlig normal ist. Die Wunde am Knie ist doch sehr groß, die OP hat eine ziemliche Narbe hinterlassen."

Schmerzen als treuer Begleiter
Rasch nach der Operation begann Schiessling mit diversen Übungen für den Körper. Ebenso rasch nahm er das Racket wieder in die Hand, um an einer Wand zu trainieren. Seit einer Woche steht der mehrfache
Staatsmeister nun regelmäßig und intensiver am Court: "Der Touch ist da, ich spiele schon ziemlich gut. Aber nach 30 Minuten hab ich sofort wieder Schmerzen. Überbelastungserscheinungen kommen noch dazu. Passieren kann aber zum Glück nichts, hat mir mein Arzt versichert." Eine kleine Feuerprobe absolvierte Schiessling bereits, er bestritt am Samstag in der oberösterreichischen Landesliga für den UTC Babolat Gmunden sein erstes offizielles Match seit der Zwangspause: "6:0, 6:0 gewonnen. Das war noch keine Standortbestimmung."

Auftakt gegen Falenti möglich
Zur Standortbestimmung wird für Schiessling aber der geplante Start in Wien. Die Colony Club Competition geht wie erwartet mit starker Besetzung über die Bühne, der Cut-Off für den Hauptbewerb liegt beim seit Donnerstag amtierenden Wiener Landesmeister Dieter Frenzel (ÖTV 80). Österreichs Nummer 30 Philipp Jelinek dürfte als letzter Spieler gesetzt sein. Nummer zwei des Turniers ist der seit zehn Matches unbesiegte Mario Haider-Maurer, ihm folgen Martin Schneiderbauer, Patrick Telawetz, Markus Krenn, Stefan Hirn und Kristopher Sotiriu. Auf einen der sieben Genannten kann Schiessling zwar erst im Viertelfinale treffen, "aber es ist schon hart, wenn man vielleicht in der ersten Runde gegen einen Krammer (ÖTV 35) oder Falenti (ehemals ATP 193) spielt." Die Erwartungshaltung des Innsbruckers ist jedenfalls noch gedämpft: "In meiner Situation rechne ich sicher nicht mit dem Turniersieg."


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