Aufschlagriese Pichler und Schüler sind neue WTV-Meister

"Marquitos" hatte auf dem Weg zum Titel leichtes Spiel. Die Deutsche hingegen stellte im Finale einmal mehr ihre Kämpferqualitäten unter Beweis.

Auf der LTM-Anlage in der Wehlistraße 320 wurden am Dienstag die Wiener Hallen-Landesmeisterschaften der Allgemeinen Klasse und der Senioren beendet. Insgesamt zehn Bewerbe kamen im 2. Wiener Gemeindebezirk zur Austragung, die meisten endeten mit Siegen für die Favoriten. So geschehen etwa bei Herren und Damen: Mit Marc Pichler und Kristin Schüler setzte sich jeweils die Nummer eins der Setzliste durch. Für Pichler ist es der zweite Landesmeister-Titel nach 2004, Schüler hatte 2005 schon einmal unter freiem Himmel triumphiert.

Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte: Pichler
In keiner seiner Partien war Pichler ernsthaft gefährdet. Zunächst musste im Halbfinale Dominik Jessenk mit 1:6, 1:3 im Rücken aufgeben.
Ein Küsschen für den Siegespokal.
Der vorjährige Freiluft-Sieger zollte einem Kampf mit Michael Schaupp vom Vortag Tribut, Jessenk gewann nach Abwehr von vier Matchbällen. Im Endspiel machte Pichler kurzen Prozess, der gebürtige Kärntner fertigte den Sieger von 2005 Christoph Csar mit 6:1, 6:1 ab. Was den klaren Ausgang etwas relativiert: Csar absolvierte zuvor ein dreistündiges Marathon-Match. Der 21-jährige Wiener rang Dominik Bierent nach 3:6, 0:5-Rückstand sensationell 3:6, 7:5, 6:4 nieder, bei 2:5 machte er dabei sogar ein 0:40 wett. Jeweils im Viertelfinale war für Hausherr Dmitri Kotchetkov und Comebacker Robert Krepp Endstation.

Marc, der (fast) Unbreakbare
Pichler zeigte sich besonders stolz, trotz einem laut eigenen Aussagen "intensiven Fortgeh-Wochenende" gewonnen zu haben. Das Geheimnis des Erfolgs war zu offensichtlich, um wirklich ein Geheimnis zu sein: "Ich hab sehr stark serviert. Und wenn man seine Aufschlagspiele fast immer locker gewinnt, geht man viel entspannter in die Returngames." Die Statistik bestätigt Pichlers Worte, der 27-Jährige entschied im Turnierverlauf 29 seiner 30 Servicegames für sich. Bemerkenswert ist, dass der einzige "Patzer" im Finale beim Stand von 6:1, 5:0 passierte.

Reichel mit dem Sieg vor Augen
Wesentlich spannender und denkwürdiger verlief das Endspiel bei den Damen.
Marlene Reichel sichtlich enttäuscht, Kristin Schüler sichtlich zufrieden.
Die längste Zeit sah es nach einer erfolgreichen Titelverteidigung für Marlene Reichel aus: Der Schützling von Ex-Seniorenweltmeister Jiri Marik dominierte gegen Kristin Schüler bis 6:4, 5:2 das Geschehen. Die 21-jährige Deutsche verbiss sich jedoch wie so oft in die Partie, kämpfte trotz des scheinbar aussichtslosen Rückstandes weiter und rettete sich auf 5:5. Damit war Reichels Widerstand gebrochen: Schüler nahm das Heft in die Hand und holte sich in beeindruckender Manier auch die nächsten acht Games.

Auszeichnung für Garaguly
Bei den Senioren wusste unter anderen Wolfgang Schink einmal mehr zu beeindrucken. Der 50-Jährige sicherte sich in seiner Altersklasse zum dritten Mal in Folge (Freiluft inkludiert) den Titel des Wiener Landesmeisters. Auch diesmal brachte Schink mit unkonventionellem Spiel die Gegner der Reihe nach zur Verzweiflung, Werner Trawnitschek sah im Finale beim 2:6, 4:6 noch am besten aus. Bei den Herren 35+ siegte erwartungsgemäß Alexander Jahn: Der 43-Jährige bezwang mit Martin Forster, Andi Köpf und Killer-Vorhand Robert Kaufmann das "Who is who" der Wiener Jungsenioren. Eine besondere Ehre wurde Sofia Garaguly zuteil: Die 65-Jährige wurde für ihre Verdienste um den Wiener Tennissport mit dem Tennis-Wien Award 2006 ausgezeichnet. Garaguly bedankte sich artig - mit dem Titel bei den Damen 40+.

Martin Höfling überreichte den Tennis-Wien Award 2006 an Sofia Garaguly.


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