Nadal beendet Durststrecke: Turniersieg in Indian Wells

Das erste Masters Series-Event des Jahres hat seinen Sieger.

Seit seinem Vorjahressieg bei den French Open in Paris musste Rafael Nadal auf den 18. ATP-Titel seiner Karriere warten. Nun ist das Warten vorbei: Der Spanier schlug beim Masters Series-Turnier in Indian Wells mit eindrucksvollen Vorstellungen zu, blieb im Laufe der letzten eineinhalb Wochen ohne Satzverlust. Am Sonntag fertigte er im Finale den 19-jährigen Novak Djokovic mit 6:2, 7:5 ab. "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel - und natürlich auch mit dem Titel", war Nadal überglücklich. "Es war eine großartige und sehr wichtige Woche. Ich habe zwar neun Monate kein Turnier gewonnen, aber ich bin mit einem großen Sieg zurückgekehrt."

Nach nicht einmal 13 Minuten war der erste Satz im Endspiel schon vorentschieden.
So jubeln nur Sieger.
Nadal spielte wie zuvor im Semifinale gegen Roddick auf, beging kaum Eigenfehler und gewann 16 der ersten 18 Punkte. Für diesen eindeutigen Start war aber nicht nur der aktuelle Weltranglisten-Zweite verantwortlich: "Ich war am Anfang sehr nervös, gar keine Frage. Es war mein erstes großes Finale, die ganzen Zuschauermassen, das ganze Drumherum", erklärte Djokovic. "Ich hab's versucht nicht daran zu denken, aber es hat nicht geklappt. Er hat im ersten Satz super gespielt, und wenn man gleich zwei Breaks hinten ist, dann ist es schwer zurück zu kommen."

Im zweiten Durchgang legte Djokovic dann die Nervosität weitgehend ab. Der Serbe spielte mit Nadal nicht nur mit, er war über weite Strecken sogar der bessere Spieler am Platz. Der Haken an der Sache: Das Break wollte nicht gelingen. Drei Mal musste Nadal bei eigenem Aufschlag über Einstand gehen, bei 1:2 sogar drei Breakbälle abwehren, einen davon vergab Djokovic stümperhaft. Die Strafe dafür sollte folgen. Zu Satzbeginn hatte Nadal sein Racket gewechselt und danach merklich mehr Eigenfehler begangen, bei 5:5 kam der zweite Schlägertausch - und plötzlich spielte der 20-Jährige wieder auf wie am Anfang. Er holte sich das Break, servierte danach locker aus und fiel nach 94 Minuten Spielzeit erleichtert auf den kalifornischen Boden.

Djokovics Trost: Er befindet sich nun als einziger Teenager unter den Top Ten der ATP. Nadal hingegen macht wieder ein wenig Jagd auf Roger Federer. Der vermeintlich unantastbare Schweizer war in Indian Wells überraschend in seiner ersten Partie gegen Guillermo Canas gestolpert und verlor aufgrund der klar verfehlten Titelverteidigung 500 Punkte. Nadal hingegen steigt nach dem ersten Masters Series-Event der Saison mit einem Plus von 275 Zählern aus. Zudem hat der Mallorquiner bei der nun beginnenden Großveranstaltung von Miami nichts zu verteidigen, während Federer das Turnier gewann. Der Thron der Langzeit-Nummer-eins wackelt aber freilich noch lange nicht: Derzeit bleiben dem 25-Jährigen satte 2960 Punkte Vorsprung.

Fotos: Getty Images




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