Ene mene mu, und raus bist du: Doch Korolev statt Blake weiter

Korolev in, Blake out. Blake in, Korolev out. Der letzte Stand: Korolev in, Blake out.

Die ATP-Posse um ATP-Boss Etienne de Villiers und das von ihm eingeführte Round Robin-System nimmt kein Ende. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte der Südafrikaner persönlich den in Las Vegas topgesetzten James Blake zum Gruppensieger erklärt, obwohl von den Turnier-Offiziellen zuerst der Russe Jewgeni Korolev als Viertelfinalist auserwählt worden war. Doch de Villiers überschlief alles noch einmal. Es folgte der peinliche Rückzieher von "Mr. Disney", wie der ehemalige Manager des US-Medienkonzerns auch genannt wird: Er korrigierte seine eigene Entscheidung, nahm Blake aus dem Bewerb. Statt dem US-Star darf nun doch Korolev zum Viertelfinale gegen Sam Querrey auf den Platz.

Die aktuellen Geschehnisse und die offizielle Begründung von de Villiers lassen kaum ein gutes Haar am ATP-Chef: "Ich bin spät in der Nacht meiner Zeit angerufen worden und habe die Diskussionen nicht ganz verstanden. Also habe ich eine Entscheidung getroffen, die ich für richtig hielt." Das Problem mit dieser: "Ich muss aber verstehen, dass das so nicht im Regelbuch steht, und muss mich natürlich wie jeder andere auch den Regeln beugen. Ich entschuldige mich dafür bei James, ihm falsche Hoffnung gegeben zu haben und bei Jewgeni für die Verwirrung. Ich bedauere diesen Sturm im Wasserglas. Ich hätte mich nicht einmischen sollen."

Die Vorgeschichte: Blake führte im letzten Gruppenspiel gegen Juan-Martin del Potro 6:3 und 3:1, als der Argentinier aufgab - und damit Jewgeni Korolew (zuvor Sieger über Blake, Verlierer gegen del Potro) den Weg ins Viertelfinale ebnete, wie die ATP-Tour zunächst bekannt gab. Denn Blake hätte das Match in zwei Sätzen gewinnen müssen, mit höchstens fünf verlorenen Games, was durch die Aufgabe nicht der Fall war - zumindest nach Auffassung der Offiziellen. "Ich war sicher, dass ich im Viertelfinale bin", sagte Blake, "als man mir mitteilte, dass ich draußen bin, war ich ziemlich überrascht." Wenig später war alles dann doch wieder anders: Korolew wurde aus dem Turnier genommen und mit über 11.000 Dollar Preisgeld "getröstet", dem durchschnittlichen Preisgeld zwischen Viertel- und Halbfinale - allein das eine sehr ungewöhnliche Vorgehensweise. Und zu guter Letzt wurde nun doch Korolev wieder zum Viertelfinalisten gemacht.

Die Zwischenfälle in Las Vegas waren übrigens nicht die ersten, die zu gröberen Missverständnissen mit dem neuen Round Robin-Format führten. In Buenos Aires hatte der üblicherweise zurückhaltende Juan-Carlos Ferrero das neue System als "einfach nur Scheiße" bezeichnet. ATP-Chef de Villiers gab an, das neue Format in drei Wochen beim Boardmeeting in Miami zu überdenken und äußerte selbst bereits große Zweifel: "Wir sind ehrlich gesagt sehr besorgt. Das Feedback der Fans auf das neue System ist gut, aber wenn wir nicht sicher stellen können, dass in den Gruppen alles fair abläuft, dann fürchte ich, dass das System scheitern wird."




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