LTM-Open: Schneiderbauer dreht Satz und Finale

Gelungene Aufholjagd bringt Saisontitel Nummer eins.

Mit den Siegen von Martin Schneiderbauer und Kristin Schüler haben die erstmals ausgetragenen LTM-Open im 2. Wiener Gemeindebezirk geendet. Der topgesetzte Oberösterreicher blieb im gesamten Turnier ohne Satzverlust, Nummer zwei Kristopher Sotiriu forderte ihn im Finale beim 7:6 (4), 6:2 noch am meisten. Nur im Halbfinale gegen Stefanie Haider ernsthaft zu kämpfen hatte bei den Damen Kristin Schüler, die das Endspiel gegen Marlena Metzinger dann klar mit 6:1, 6:4 für sich entschied.

"Schneizi" schwächelt nur anfangs
Ein hochklassiges Linkshänder-Duell mit starken Rallies lieferten sich die Finalisten bei den Herren. Sotiriu dominierte zunächst die Ballwechsel, ging 5:2 und 40/15 bei eigenem Service gegen einen steif wirkenden Schneiderbauer in Front. Dann kam "Schneizi" jedoch auf, übernahm häufiger die Initiative, bereitete dem Wiener auch mit hohen Topspin-Bällen auf die Rückhand Probleme. Im Nu waren beide Satzbälle abgewehrt und beide Breaks aufgeholt, das Tiebreak musste entscheiden. Dort machte Sotiriu aus einem 0:3 ein 4:3 - um die nächsten vier Punkte wieder zu verlieren.

"Auf Granulat wär's anders ausgegangen"
Im zweiten Durchgang kassierte Sotiriu das Break zum 1:3 und ließ Chancen aufs sofortige Rebreak aus, womit die Partie für Schneiderbauer zur Formsache wurde. Was die Wende brachte? "Ich bin einfach immer besser reingekommen. Das Finale war sicher mein bestes Match hier", befand Schneiderbauer. Sotiriu sah den Grund ebenfalls darin, "aber die Bälle haben dann etwa bei 5:2 auch deutlich nachgelassen. Das und der langsame Platz kommt ihm natürlich beides sehr entgegen. Auf Granulat wär's anders ausgegangen." So kam Schneiderbauer letztendlich sicher zu seinem ersten Saisontitel. Für diesen hart arbeiten musste er zuvor auch schon im zweiten Satz des Halbfinales, wo Markus Kanellos sogar einen Satzball vorfand, aber 0:6, 6:7 (2) unterlag. Sotiriu hatte Markus Krenn mit 7:5, 1:6, 6:2 besiegt.

Zuerst die Kür, ...
Die Überraschung des Tages gab es bei den Damen bereits in der Vorschlussrunde. Kristin Schüler eliminierte nach verbissenem Kampf WTA-Nummer 589 Stefanie Haidner mit 6:4, 1:6, 6:3. Die Tirolerin war allerdings durch eine am Vortag erlittene Adduktorenzerrung sowie einen Knorpelschaden im Knie gehandicappt und spielte unter Schmerzen. Im zweiten Halbfinale geigte Marlena Metzinger gegen eine unter Kreislaufproblemen leidende Stephanie Vock eineinhalb Sätze lang auf. Am Schluss wurde es kurz eng, als Vock auf 3:4 herankam - Endstand 6:1, 6:3 für Metzinger.

... dann die Pflicht
Das Finale war ebenfalls eine klare Sache, aber für Schüler. Die Deutsche ging ungewohnt aggressiv ans Werk und hatte damit eine rasch verzweifelnde Metzinger über weite Strecken in Kontrolle. "Marlena muss man unter Druck setzen", erklärte Schüler. "Man darf sie nicht ihr Spiel aufziehen lassen. Außerdem hatte ich schon drei harte Sätze in den Beinen, die langen Rallies wollte ich da natürlich nicht mitgehen." Von ihrer eigenen Leistung zeigte sich Schüler "sehr überrascht. Ich hab heute stark gespielt, zwei gute Spielerinnen geschlagen. Den Turniersieg hätte ich nicht erwartet," resümierte die 21-Jährige. Eine positive Bilanz der ersten LTM Open zog auch Turnierleiter und Ex-Profi Dmitri Kotchetkov: "Die Nennungsanzahl hat gepasst und wir haben gute Matches gesehen. Und was mich besonders freut: Die Platzqualität war deutlich besser als früher, wir hatten daher keine einzige Beschwerde von den Spielern."

Die tennisweb.at-Raster aus Wien:
» Damen
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