Melbourne: Grandioses Comeback von Paszek

Die Vorarlbergerin rang Ivana Lisjak nieder und steht erstmals im Hauptfeld eines Grand Slam-Turniers.

Tamira Paszek hat in der Nacht auf Samstag einen weiteren Meilenstein in ihrer noch jungen Karriere gesetzt: Österreichs 16-jähriger Shooting-Star besiegte die Kroatin Ivana Lisjak in drei Sätzen 4:6, 6:4, 6:4 und qualifizierte sich damit erstmals für den Hauptbewerb eines Grand Slam-Turniers.

Achterbahnfahrt auf Court 21
Das Match auf dem Vodafone Arena-nahen Court 21 begann mit sechs Breaks in Folge kurios. Die Entscheidung im ersten Durchgang fiel schlussendlich im zehnten und letzten Game, als die aktuelle WTA-Nummer 126 zum nunmehr vierten Mal Paszeks Aufschlag durchbrechen konnte. Auch der zweite Satz war hart umkämpft: Die Vorarlbergerin erspielte sich zunächst eine schnelle 3:1-Führung. Lisjak gelang zwar das Re-Break zum 3:3, musste aber im neunten Game erneut den - diesmal entscheidenden - Serviceverlust hinnehmen.

Große Aufholjagd war nicht umsonst
Im Finaldurchgang bewies die 16-Jährige einmal mehr ihre großen Kämpferqualitäten - 0:2 und 2:4 lag Paszek bereits zurück. Der Passos-Schützling steckte aber nicht auf, glich zum 4:4 aus und brach mit dem Break zum 5:4 auch den letzten Widerstand ihrer rund vier Jahre älteren Gegnerin. Paszek gab daraufhin nur noch einen Punkt ab und verwandelte nach einer Spielzeit von 2:28 Stunden ihren zweiten Matchball. "Am Ende wurde die Partie im Kopf entschieden. Ich bin sehr glücklich, dass ich mich gleich bei meinem ersten Grand-Slam-Turnier bei den Damen für den Hauptbewerb qualifizieren konnte. Das ist ein cooles Gefühl," freute sich Paszek.

Gelingt Paszek Premierensieg?
Die Chancen stehen nun gut, dass die Siegesserie des heimischen Jungstars auch in der ersten Australian Open-Hauptrunde seine Fortsetzung finden wird. Denn auf einen absoluten Topstar konnte die Nummer 189 der Weltrangliste von vornherein nicht treffen. Es wurde von den durch die Auslosung vorgegebenen Möglichkeiten her eine mittelschwere Aufgabe: Paszek muss gegen Severine Bremond (WTA 38) antreten. Die Französin feierte im Vorjahr mit dem Viertelfinaleinzug in Wimbledon den bislang größten Erfolg ihrer Karriere. Bei den Australian Open kam Bremond allerdings noch nie über ihre Auftakthürde hinaus. Wie es Paszek gegen die 27-Jährige anlegen wird? "Ich werd's wie immer machen: raus gehen und mein Bestes geben. Am Ende wird man sehen, was dabei herauskommt."

Köllerer verpasst ersten Grand Slam-Hauptbewerb
In der Herren-Qualifikation war Daniel Köllerer nach dem Ausscheiden von Alex Peya und Oliver Marach der letzte verbliebene ÖTV-Spieler. Der 23-jährige Welser konnte an seinen überzeugenden Erfolgen in den ersten beiden Runden nicht anschließen. Er verlor gegen den US-Amerikaner Brian Wilson (ATP 279) nach 116 Minuten 6:7 (8), 4:6. Wilson gewann das Match vor allem über seinen Aufschlag und am Netz: Bei Netzattacken schloss er 44 von 65 Punkten positiv ab. Somit muss "Dani" auf sein Debüt in einem Grand Slam-Hauptbewerb vorerst noch warten.

mm


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