Bammer wirft Serena Williams raus

Österreichs Stärkste überrascht in Hobart: Hart erkämpfter Sieg über die ehemalige Nummer eins der Welt, erstes Halbfinale seit elf Monaten.

Sybille Bammer hat am Mittwoch beim 145.000 Dollar-Event von Hobart das Semifinale erreicht. Die Oberösterreicherin wusste wie schon in den Runden zuvor zu überzeugen: Die 26-Jährige musste zwar ihren ersten Satzverlust im Turnierverlauf hinnehmen, sorgte aber sensationell für das Aus der 26-fachen WTA-Titelträgerin Serena Williams, die in Tasmanien ihr Comeback nach viermonatiger Verletzungspause gegeben hatte. Bammer lag gegen ihre dunkelhäutige US-amerikanische Kontrahentin bereits mit Satz und Break zurück, verwertete jedoch am Ende nach 140 Minuten Spielzeit ihren zweiten Matchball zum 3:6, 7:5, 6:3-Erfolg. Die nächste Aufgabe Bammers erscheint mit der russischen Qualifikantin Vasilia Bardina durchaus lösbar.

Sybille beweist Nervenstärke
Eineinhalb Sätze lang präsentierte sich das Spiel zwischen Bammer und Serena Williams als reinste Breakorgie: Elf der ersten 13 Games brachten Aufschlagverluste. Beim Stand von 3:6, 1:3 brachte Bammer erstmals ihr Service durch und kämpfte sich mit dem Rebreak zum 3:3 ins Match zurück. Die jüngere der beiden Williams-Sisters fand bei 5:5 die Chance auf das neuerliche Break vor. Doch Bammer behielt die Nerven, ging mit 6:5 in Führung und verwertete im Folgegame gleich ihren ersten Satzball. Im dritten Durchgang stellte Österreichs Nummer eins mit einem Break zum 4:2 die Weichen auf Sieg und ließ sich auch durch das postwendende Rebreak nicht aus dem Konzept bringen. Mit einem erneuten Break zum 5:3 war die Entscheidung gefallen, Bammer servierte danach mit Mühe, aber doch aus.

Wer hat mehr Reserven?
Bammer steht mit dem Achtungserfolg über Serena Williams zum zweiten Mal in ihrer Karriere in der Vorschlussrunde eines WTA-Turniers. Die Premiere war ihr vor elf Monaten in Pattaya gelungen, wo Shahar Peer die Ottensheimerin in der Runde der letzten vier stoppen konnte. Gegen die russische Qualifikantin Vasilisa Bardina tritt Bammer nun um ihre erste Finalteilnahme an. Für die Moskauerin, aktuell auf ihrem Career High von Platz 70 der WTA-Rangliste, stellt bereits der Halbfinaleinzug den bisher größten Erfolg überhaupt dar. Für diesen hatte Bardina auch ordentlich zu kämpfen: Die 19-Jährige stand im Viertelfinale gegen Catalina Castano sogar rund 18 Minuten länger als Bammer am Platz. Sie behielt gegen die Kolumbianerin mit 7:5 im dritten Satz die Oberhand.

Zurück in den Top 50
Die gelungene Generalprobe für die nächstwöchigen Australian Open hat sich für Bammer bereits mächtig ausgezahlt. Sie wird sich mit den 50 Punkten fürs Halbfinale dicht an ihr Career High von 42 schieben und feiert damit ihre Rückkehr in die Top 50. Sollte Sybille sogar ihr erstes Finale auf der Tour erreichen, könnte sich die bislang beste Platzierung ihrer Karriere knapp ausgehen. Von langer Dauer wäre diese aber möglicherweise nicht: Bammer hat in Melbourne eine starke dritte Runde aus dem Vorjahr zu verteidigen.

mw


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