Australian Open: ÖTV-Quintett greift nach dem Hauptbewerb

Oliver Marach und Daniel Köllerer erwischten in der Quali unangenehme Auftaktgegner. Alex Peya, Yvonne Meusburger und Tamira Paszek hatten Losglück.

Es ist soweit: Das erste Saison-Highlight steht bevor, die auf Hardcourt ausgetragenen Australian Open in Melbourne. Am Mittwoch Abend nach Ortszeit wurden die Qualifikationsraster für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres erstellt. Die Auslosung brachte den heimischen Herren in Runde eins höchst unterschiedlich schwere Aufgaben: Oliver Marach trifft auf den Kroaten Marin Cilic, Daniel Köllerer auf den aufstrebenden US-Amerikaner Sam Warburg, Alex Peya auf Tomas Behrend aus Deutschland. Die einzigen zwei ÖTV-Damen in der Vorausscheidung hatten Glück: Yvonne Meusburger und Tamira Paszek bekommen es jeweils mit australischen Wildcard-Empfängerinnen zu tun.

Oli gegen Junior, Alex gegen Senior
Am schlechtesten von dem Österreicher-Quintett hat es wohl Marach erwischt. Sein Auftaktgegner Cilic war Anfang 2006 die Nummer eins der Welt bei den Junioren und unterstrich sein Potential während der Saison auch bei den Herren - er wird im ATP-Computer bereits auf Rang 171 geführt. Bei seinem ersten Turnier in diesem Jahr in Chennai bezwang er übrigens in der Qualifikation Tomas Behrend, den ersten Gegner von Peya. Der deutsche Sandplatzspezialist sollte für die heimische Nummer vier eine mehr als lösbare Aufgabe darstellen, zumal Behrends beste Tage im Einzel Vergangenheit sein dürften. Seit Oktober 2005 feierte der in Brasilien geborene 32-Jährige nur bei einem Turnier mehr als zwei Siege.

"Dani" gefordert
Daniel Köllerer hat das Jahr 2006 nach seiner halbjährigen ATP-Sperre durch starke Ergebnisse in Südamerika doch noch einigermaßen unbeschadet überstanden. Das Saisonziel für heuer ist klar gesteckt: das Erreichen der Top 100. Den ersten Schritt in diese Richtung will der Oberösterreicher bei den Australian Open machen. Das dürfte kein leichtes Unterfangen werden, denn mit Sam Warburg bekam der 23-Jährige einen Spieler zugelost, der sich auf Hardcourt äußerst wohl fühlt und noch dazu in starker Form ist: Bei seinem letzten Auftritt Anfang Dezember erreichte Warburg beim Maui-Challenger immerhin das Finale. Insgesamt hat der US-Amerikaner im Vorjahr über 300 Plätze im Entry Ranking gutgemacht.

Pflichtsiege für Yvonne und Tamira?
Die zuletzt stark spielende Vorarlbergerin Yvonne Meusburger bekommt in Runde eins ein junges australisches Talent vorgesetzt: die seit kurzem 15-jährige Isabella Holland, Nummer 836 der WTA-Rangliste. "Meusi" sollte gegen die Teenagerin aus Brisbane ebenso klar zu favorisieren sein, wie Tamira Paszek bei ihrer Saisoneröffnung gegen Trudi Musgrave, mit ihren 29 Jahren fast doppelt so alt wie Holland. Musgrave hat heuer bereits ein Turnier absolviert, allerdings nicht gerade erfolgreich. Sie kassierte in der Qualifikation von Sydney die Doppelnull von der Ukrainerin Varvara Lepchenko.

Endet die Negativserie?
In der zweiten von drei Qualifikationsrunden erwarten die fünf Österreicher ebenfalls durchaus überwindbare Hürde. Auch die Chancen auf rot-weiß-rote Qualifikanten sollten nicht allzu schlecht stehen. Für die Einzel-Hauptbewerbe, die am Freitag ausgelost werden, sind drei ÖTV-Profis fix qualifiziert: Sybille Bammer sowie Jürgen Melzer und Stefan Koubek. Besonders die heimischen Herren haben einiges gutzumachen, gab es doch im Vorjahr gewissermaßen einen "Negativ-Grand-Slam": Kein einziger Österreicher schaffte 2006 den Sprung in die zweite Runde eines Grand-Slam-Turniers.

mw


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