Hofmanova schreibt Geschichte - Finale bei der Orange Bowl

Die Burgenländerin bezwang Madison Brengle in drei Sätzen und schaffte damit sensationell den Einzug ins Endspiel der inoffiziellen Junioren-WM. Österreich steht nun vor dem totalen Triumph, denn Niki Moser sicherte sich bereits den Titel im U16-Doppel.

Nikola Hofmanova hat am späten Samstagnachmittag österreichische Tennisgeschichte geschrieben: Die erst 15-jährige Burgenländerin besiegte im Halbfinale des prestigeträchtigsten Juniorenevents der Welt, der Orange Bowl in Key Biscayne, Madison Brengle (ITF 32) mit 7:6 (1), 3:6, 6:2 und sorgte damit für die erste Endspielteilnahme eines rot-weiß-roten U18-Akteurs in der 60-jährigen Turniergeschichte. Niki und die auf zwölf gesetzte US-Amerikanerin standen sich erst letzte Woche bei den Eddie Herr-Championships gegenüber. Auch damals zog Brengle in drei Sätzen den Kürzeren.

Hofmanova von sich selbst überrascht
"All meine bisherigen Gegnerinnen stehen in der WTA-Rangliste um 400 oder 500. Ich hatte also eine ziemlich schwierige Auslosung. Ich war ja bereits letztes Jahr im U16-Viertelfinale, ich hätte aber nie gedacht, dass ich heuer gleich das U18-Finale erreiche," so Hofmanova nach dem Sieg im Semifinale.

Hofmanova - Milevskaya 1:0
Hofmanovas finale Hürde auf dem Weg zu dem mit Orangen gefüllten Siegespokal - und einer Quali-Wildcard für das WTA-Tier I-Turnier in Miami (März 2007) - kommt aus Weißrussland und wird als Favorit ins Rennen gehen: Ksenia Milevskaya konnte heuer bereits fünf Titel auf ihr Konto verbuchen und hat in diesem Jahr nicht weniger als 43 ihrer insgesamt 49 Partien gewonnen. Paradoxerweise spricht aber ausgerechnet diese beeindruckende Matchbilanz der 16-Jährigen, für einen Sieg der Österreicherin. Denn auf dem "Heiligen Rasen" von Wimbledon sorgte Hofmanova mit einem 2:6, 6:2, 6:4-Erfolg für die bislang vorletzte Niederlage der aktuell viertbesten Juniorin der Welt.

Erfolgsgarantie Orange Bowl-Triumph?
Stellt der Kukal-Schützling im Head-to-head auf 2:0, wäre die Sensation perfekt. Die Siegerliste der Orange Bowl ist lang - und prominent besetzt. Ein Auszug: Chris Evert (1969, 1970), Björn Borg (1972), John McEnroe (1976), Ivan Lendl (1977), Gabriela Sabatini (1984), Mary Joe Fernandez (1986), Jim Courier (1987), Jennifer Capriati (1988), Marc Rosset (1988), Anna Kournikova (1995), Elena Dementieva (1998), Roger Federer (1998), Andy Roddick (1999), Vera Zvonareva (2000, 2001), Marcos Baghdatis (2003), Nicole Vaidisova (2003).

Doppeltitel an Niki II
In der U16-Konkurrenz schrieb Niki Moser die positiven Schlagzeilen: Der Wiener erreichte das Endspiel mit seinem israelischen Doppelpartner Gilad Ben Zvi. Sie forderten den amtierenden U16-Europameister Xander Spong (NED) und Ilija Vucic aus Serbien. Nicht Moser/Zvi siegten, wie ursprünglich im Raster angegeben, sondern Spong/Vucic mit 7:5, 6:0. Der Schützling von Michael "Elch" Oberleitner verpasste damit den insgesamt vierten österreichischen Turniersieg in der Geschichte der Orange Bowl. Im Einzel scheiterte Moser bereits in Runde zwei.

Horst Skoff eröffnete das Erfolgskapitel
Damit könnte Österreich am Sonntagabend bereits fünf Orange Bowl-Sieger stellen: 1984 triumphierte Horst Skoff im U16-Bewerb, Markus Hipfl holte sich in der selben Altersklasse 1994 den Sieg. Für den dritten heimischen Erfolg sorgte Tamira Paszek vor zwei Jahren (U14). Nur hauchdünn am Titel vorbeigeschrammt ist 1989 der heutige Wilson-Vertreter Reinhard Wawra: Der damalige U16-Junior aus Amstetten hatte gegen den Argentinier Juan Garat bereits einen Matchball, unterlag aber 2:6, 6:4, 6:7 (6).

Markus Michel


Die tennisweb.at-Raster aus Key Biscayne:
Jugend-Burschen U16
Jugend-Burschen U16-Doppel
Jugend-Mädchen U18-Quali
Jugend-Mädchen U18
Jugend-Mädchen U18-Doppel





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