Stadthalle: Gonzalez gewinnt "bestes Match der Geschichte"

Der Chilene sorgte in einem hochklassigen Duell für das Aus von Andy Roddick. Eine Galavorstellung zeigte auch der topgesetzte Titelverteidiger Ivan Ljubicic.

Fernando Gonzalez hat das Traumfinale in der Wiener Stadthalle vereitelt: Die aktuelle Nummer 10 der Welt besiegte in einem hochklassigen 2:07 Stunden-Match den US-amerikanischen Topstar und Melzer-Bezwinger Andy Roddick (ATP 6) hauchdünn mit 6:4, 3:6, 7:6 (5) und verkürzte damit im Head-to-head auf 4:6. Seinen bislang letzten Sieg über den Texaner feierte der 26-Jährige bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen.

Fehlerloser Gonzalez
"Ich spielte zwei Stunden auf höchstem Niveau"“, freute sich Gonzalez im anschließenden Interview, "aber ich musste was tun, denn du kannst nicht warten bis Roddick das Match verliert." Der US Open-Sieger von 2003 konnte seinem Gegenüber nur gratulieren: "Ich habe gut gespielt und wenig falsch gemacht", sagte Roddick, "aber er war heute einfach überragend - so passieren habe ich ihn überhaupt noch nie gesehen. Und im Tiebreak hat er nicht den geringsten Fehler gemacht." Auch die Veranstalter waren vom ersten Halbfinale begeistert. Denn in einer Presseaussendung war sogar vom "besten Match in der 21-jährigen Geschichte der BA-CA-TennisTrophy" zu lesen.

Kommt "A-Rod" wieder?
Ob die knapp 8000 Zuschauer "A-Rod" noch einmal in der Wiener Stadthalle bewundern dürfen ist fraglich: "Der Boden kam dem Spiel von Gonzalez natürlich entgegen. Es ist kein langsamer Indoor-Court, sondern ein schneller Sandplatz. Nur wenn sich diese Bedingungen ändern werden, komme ich wieder", sagte Roddick, der damit die kritischen Worte von Marcos Baghdatis wiederholte.

Nächste Galavorstellung von "Ljubo"
Wesentlich einseitiger verlief das zweite Semifinale: Der kroatische Titelverteidiger Ivan Ljubicic (ATP 3) ließ gegen Koubek-Bezwinger Dominik Hrbaty wie schon in den Runden zuvor keine einzige Breakchance zu, siegte locker 6:1, 6:4 und wiederholte damit sein Kunststück aus dem Vorjahr, als er ebenfalls ohne Satzverlust das Endspiel erreichte. Gegen Gonzalez kämpft "Ljubo" nun in seinem bereits fünften Saisonfinale um Titel Nummer drei. Zuvor siegte der 27-Jährige aus der Handballstadt Banja Luka bereits in Chennai und Zagreb.

Melzer/Knowle im Finale
Ohne rot-weiß-rote Beteiligung muss auch der Finaltag nicht auskommen, denn das heimische Daviscup-Gespann Jürgen Melzer/Julian Knowle erreichte - wie schon vergangene Woche in Metz - das Endspiel und konnte sich dabei sogar schonen. Grund: Agustin Calleris Partner Fernando Gonzalez konnte wegen Magenproblemen nicht antreten. Sein Antritt im Einzel-Endspiel dürfte aber nicht gefährdet sein. Gegner der auf drei gesetzten Österreicher sind die starken Tschechen Petr Pala und Pavel Vizner. Für Melzer/Knowle wäre es nach St. Petersburg (Oktober 2005) und Casablanca (April 2006) der insgesamt dritte Doppeltitel.

Masters mit Melzer und Knowle?
Die Chancen auf eine erstmalige Teilnahme beim abschließenden Masters sind somit weiter intakt. Denn nur die besten acht Teams dürfen zum Saisonfinale nach Shanghai reisen. Und triumphieren Melzer/Knowle in der Stadthalle, würden sie im Doubles-Race auf die zehnte Position vorrücken. Im Vorjahr erteilten dem Masters außerdem einige Top-Teams eine Absage.


Der Spielplan für Sonntag:

Center Court
1. Match: Ivan Ljubicic - Fernando Gonzalez (13:50 Uhr)
2. Match: Petr Pala/Pavel Vizner - Julian Knowle/Jürgen Melzer

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