Koubek deklassiert Gremelmayr

Der Kärntner wurde vom Linkshänder aus Heidelberg in keiner Phase gefordert und zog souverän ins Achtelfinale ein. Martin Fischer unterlag hingegen Tommy Haas.

So leicht hat sich wohl selbst Stefan Koubek den ersten Auftritt bei der BA-CA TennisTrophy 2006 nicht vorgestellt: Der Wahl-Wiener ließ dem Linkshänder Denis Gremelmayr beim 6:1, 6:0 nicht den Funken einer Chance. Der 29-Jährige stellte damit im österreichisch-deutschen Duell des zweiten Hauptbewerbs-Spieltages auf 1:1, Martin Fischer hatte zuvor gegen Tommy Haas verloren.

STEFAN KOUBEK - DENIS GREMELMAYR
Koubek begann gegen Gremelmayr vor rund 5000 Zusehern wie aus der Pistole geschossen, holte sich zu null das Break zum 2:0 ab. Der Deutsche machte keinen allzu fitten Eindruck (Koubek: "Ich glaube er hatte was an der Hüfte") und ging deshalb stets früh auf den Punkt. Das Risiko ging nur kurzzeitig auf, Gremelmayr hatte dank einiger unglaublicher Returns eine Chance aufs Rebreak. Die nützte der 25-Jährige aber nicht. Koubek spielte in der Folge befreit auf, beging kaum Eigenfehler und hatte seinen Gegner stets unter Kontrolle. Der einzige Gamegewinn gelang Gremelmayr beim Stand von 4:0 im ersten Satz. Nach nur knapp 44 Minuten Spielzeit war's schon wieder vorbei: Koubek verwertete seinen dritten Matchball. Die eindeutige Punktebilanz: 56:25 für Koubek.

Ein müder "bunter Hund" als nächste Aufgabe
Nächster Kontrahent Koubeks ist Marcos Baghdatis. Grund zur Furcht sieht Koubek vor dem Publikumsliebling aus Zypern nicht, "aber dass er Tennis spielen kann, hat glaube ich jeder gesehen - nicht nur zuletzt bei den US Open." Was für Koubek zum Vorteil werden könnte: Baghdatis kämpfte sich am späten Dienstag Abend zu einem 6:3, 3:6, 6:4-Erfolg über Ruben Ramirez-Hidalgo und musste dabei wiederholt medizinisch behandelt werden. "Ich hab überall Krämpfe", sagte Baghdatis, und meinte anschließend zu den versammelten Journalisten: "Ich hab's euch gesagt: keine Party heute."

MARTIN FISCHER - TOMMY HAAS
Bis zu 1000 Zuschauer waren auf den Center Court der Wiener Stadthalle gekommen, um auf eine Talentprobe von Martin Fischer gegen Tommy Haas zu hoffen. Und die legte der junge Südstädter auch ab: Der Wolfurter forderte Deutschlands Nummer eins Tommy Haas mit beachtlichen Punktschlägen und viel Spielwitz teilweise bis aufs letzte. Am Ende setzte sich Haas aber doch recht klar mit 7:6 (3), 6:2 durch.

"Fisch" kämpft sich zurück ...
Einen nervösen Start in seinen ersten ATP-Hauptbewerb legte Martin Fischer hin. Der 20-jährige Wildcard-Empfänger gab die ersten zwei Spiele nach Gamebällen ab, konnte dann aber wiederholt ein zweites Break von Haas abwenden. Mit dem Aufschlag ging es bis 5:4 und 40:15 für Haas. Doch Fischer kam im letzten Moment nochmal auf, wehrte beide Satzbälle ab und schaffte mit einigen unglaublichen Winners von beiden Seiten das Rebreak. Die Entscheidung musste im Tiebreak fallen.

... aber vergeblich
In der Kurzentscheidung agierte Haas bis zum 6:0 fehlerfrei. Den insgesamt sechsten Satzball verwertete die ehemalige Nummer zwei der Welt dann. Auch im zweiten Durchgang ging Haas - bei seinem letzten Turnierstart Viertelfinalist bei den US Open - rasch mit 2:0 in Front. Ein wahrer "Ast" auf der Rückhand verhalf Fischer noch zum 2:2, ehe sich Haas merklich steigerte. Der Wien-Sieger von 2001 gab kein Game mehr ab und zog durch einen Rückhand-Fehler von Fischer nach rund 85 Minuten Spielzeit ins Achtelfinale ein.

Alle Top-Stars weiter
Seinen ersten Auftritt bereits hinter sich hat David Nalbandian. Der auf zwei gereihte Argentinier hatte mit seinem Landsmann Juan Ignacio Chela anfangs große Probleme und gab den ersten Satz trotz 5:3-Führung und einem 6:4 im Tiebreak mit 6:7 (6) ab. Danach war "Nalba" aber ungefährdet: 6:2, 6:2 nach einer Gesamt-Spielzeit von etwas mehr als zwei Stunden. Nächster Gegner des Turnier-Mitfavoriten ist Österreichs Nummer drei Oliver Marach. Ivan Ljubicic folgte Nalbandian in Runde zwei. Der kroatische Aufschlagriese bezwang zur Freude der zahlreichen kroatischen Fans in der Halle den Argentinier Agustin Calleri mit 7:6 (3), 6:2.

ÖTV-Siege im Doppel
Im Doppel fanden heute zwei Matches mit heimischer Beteiligung statt. Das erste bestritt Oliver Marach; er überstand mit Erfolg die erste Runde - wie im Einzel gegen Rainer Eitzinger nach hartem Kampf. Gemeinsam mit dem Tschechen Cyril Suk wurden Jeff Coetzee (RSA) und Rogier Wassen (NED) mit 4:6, 6:1 und 10:8 im Champions Tiebreak niedergerungen. Mühe hatten auch Julian Knowle und Jürgen Melzer. Das heimische Daviscup-Duo blieb gegen Leos Friedl (CZE) und Michal Mertinak (SVK) aber ohne Satzverlust: 6:4, 6:3.

"Ljubo", "A-Rod", "Steff" und Jürgen am Mittwoch
Mit regem Publikumsandrang darf in der Wiener Stadthalle auch am dritten Hauptbewerbstag gerechnet werden. Etliche klingende Namen greifen am Mittwoch zum Racket - so auch US-Superstar Andy Roddick, der auf Jose Acasuso trifft. Zuvor bestreitet nicht vor 17 Uhr Jürgen Melzer das Schlagerspiel gegen die ehemalige Nummer eins der Welt Juan Carlos Ferrero. Auch Ivan Ljubicic ist erneut im Einsatz, er misst sich mit Florian Mayer. Für die heimische Fan-Riege relevant: Stefan Koubek doppelt in der letzten Partie der Halle B mit Irakli Labadze.

Der Spielplan für Mittwoch:

Center Court
1. Match (13 Uhr): Dominik Hrbaty - Tommy Haas
2. Match (nicht vor 15 Uhr): Ivan Ljubicic - Florian Mayer
3. Match (nicht vor 17 Uhr): Juan Carlos Ferrero - Jürgen Melzer
4. Match: Jose Acasuso - Andy Roddick
5. Match: Fernando Gonzalez - Carlos Moya

Court B
1. Match (13 Uhr): Richard Gasquet - Alejandro Falla
2. Match: Tomas Zib - Novak Djokovic
3. Match (nicht vor 16:30 Uhr): Richard Gasquet/Sebastien Grosjean - David Nalbandian/Sebastian Prieto
4. Match: Jonathan Erlich/Andy Ram - Martin Garcia/Michael Kohlmann
5. Match (nicht vor 20 Uhr): Petr Pala/Pavel Vizner - Stefan Koubek/Irakli Labadze

Aus der Wiener Stadthalle: Manuel Wachta


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