"Es hat Spaß gemacht"

Martin Fischer gab in der Wiener Stadthalle ein verheißungsvolles Debüt.

"Für heute war nicht mehr drinnen" - so lautet Martin Fischers Resümée nach seinem ersten Auftritt in einem ATP-Hauptbewerb. Der Vorarlberger forderte den Weltranglisten-14. Tommy Haas bei der BA-CA TennisTrophy, unterlag aber mit 6:7 (3) und 2:6. "Ich bin etwas glücklich zu dieser Wildcard gekommen und wusste angesichts der Besetzung, dass ich wohl einen harten Brocken vorgesetzt bekommen werde - und das ist dann ja auch passiert."

"Habe alles gegeben"
Die Nervosität war bei Fischer aufgrund der schweren Aufgabe und des betretenen Neulands vorhanden: "Keine Frage, ich war sehr nervös. Aber ich war gut drauf und hatte Spaß am Platz." Den Start verschlief der 20-Jährige etwas: "Ich hab im dritten Game Glück gehabt, dass er nicht gleich ein zweites Break gemacht hat. Danach hab ich aber gut reingefunden, das Publikum hat mir dabei sehr geholfen." Im Tiebreak spielte Haas dann seine Klasse aus: "Ich hab auch da alles probiert und mein Bestes gegeben. Es hat nicht sein sollen." Der zweite Satz war dann eine klare Sache für Haas.

"Es hätte auch für einen Satz reichen können"
Überrascht war Fischer nicht, mit einem Weltklasse-Spieler wie Haas zumindest zeitweise so gut mitgehalten zu haben: "Ich wusste, dass es auch für einen Satz reichen könnte, wenn ich an mein Limit gehe. Das ist sich aber leider nicht ganz ausgegangen." Was noch nach oben fehlt? "Ich habe noch zu große Schwankungen. Auf diesem Level sind die Spieler konstanter, solider, haben einen stärkeren Aufschlag und Return."

Viel Arbeit wartet
An seinem Service und der körperlichen Weiterentwicklung - dem wohl noch größten Manko des Wolfurters - will Fischer in der Vorbereitungszeit auf die neue Saison intensiv arbeiten. Zuvor geht es nun aber am Samstag nach Übersee, wo "Fisch" bei zwei 15.000 Dollar-Futures in den USA an den Start gehen wird. Die Stadthalle hat aber auch Lust auf mehr gemacht: "Ich möchte nächstes Jahr schon ein paar Challenger mehr einstreuen und vielleicht in die eine oder andere Grand Slam-Quali schnuppern."

Lob vom Gegner
Beachtung wurde Fischer nach seinem gelungenen Auftritt jedenfalls geschenkt - nicht nur bei der Pressekonferenz nach dem Spiel, sondern auch von Gegner Tommy Haas: "Er hat mir beim Shakehands gesagt 'sehr starke Partie' und hat mir weiter viel Glück gewunschen", berichtete Fischer. Seinen Eindruck vom talentierten, jungen Österreicher bekräftigte Haas auch beim Interview: "Hut ab! Er hat eine sehr gute Rückhand, auf der sein Spiel aufbaut, hat Ballgefühl, und die Einstellung passt. Wenn der so weiter macht ..."

Aus der Wiener Stadthalle: Manuel Wachta




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