ÖTV-Herren schreiben Geschichte - schlimmste Pleite aller Zeiten perfekt!

Sybille Bammer bezwang Nathalie Dechy in drei Sätzen und sorgte so für den einzigen heimischen Sieg beim letzten Grand Slam-Turnier des Jahres.

JÜRGEN MELZER – Alessio Di Mauro
Mit einer herben Enttäuschung endete das Erstrunden-Duell zwischen dem klaren Favoriten aus Niederösterreich und dem Sandplatzspezialisten aus Siracusa: Der im ATP-Ranking auf dem 94. Rang aufscheinende Italiener, der nur selten auf andere Beläge ausweicht, besiegte Österreichs Nummer eins nach einer Spielzeit von knapp drei Stunden mit 5:7, 6:1, 7:5, 7:5 und machte damit das ÖTV-Debakel perfekt. Denn Österreichs Herren feierten damit bei den vier wichtigsten Turnieren des Jahres - keinen einzigen Sieg (!). Dies gab es zuletzt 1985. Damals wurde das aufstrebende Tennis-Österreich durch den blutjungen Thomas Muster, der sich erstmals für die French Open qualifizieren konnte, allerdings lediglich durch ein Ein-Mann-Team vertreten.

Unzählige Chancen ausgelassen
Der Matchverlauf gleicht einer Achterbahnfahrt: Im ersten Durchgang führte Melzer bereits mit einem Break 4:3, Di Mauro schaffte die Wende zum 5:4 um anschließend drei Games en suite abzugeben. Nach einem klaren Satzgewinn für den Italiener war die erneute Führung für Melzer zum Greifen nah. Doch der Deutsch-Wagramer ließ zuerst insgesamt acht Breakchancen ungenützt verstreichen und musste daraufhin seinen eigenen Aufschlag - zum 3:4 - zu null abgeben. Dem Rebreak folgte das erneute Break des Italieners und in der Folge der Satzgewinn. Der vierte und letzte Durchgang verlief ähnlich: Melzer hatte zahlreiche Breakmöglichkeiten, Di Mauro nutzte eine beim Stand von 5:5 und servierte anschließend aus.

SYBILLE BAMMER – Nathalie Dechy
Das heimische Aushängeschild überlebte wieder einmal als einzige die Auftaktrunde bei einem Grand Slam-Turnier: Österreichs Nummer eins bezwang die auf Position 31 gesetzte, und zu Beginn des Jahres noch auf dem zwölften WTA-Rang geführte Nathalie Dechy (FRA) mit 5:7, 6:3, 6:1 und steht damit erstmals in ihrer Karriere in der zweiten US Open-Runde. Schon in Wimbledon behielt sie die Oberhand über die 27-Jährige aus Abimes. Bammers nächste Gegnerin heißt Mara Santangelo (WTA 37).

Match im größten Tennisstadion der Welt winkt
Die Italienerin scheint in der aktuellen Weltrangliste 11 Plätze vor der Ottensheimerin auf und konnte das bislang letzte direkte Duell mit Bammer vor wenigen Wochen (Montreal) in drei Sätzen für sich entscheiden. Insgesamt steht es im Head-to-head allerdings 2:2 ausgeglichen. Bei einer erfolgreichen Revanche würde es die beste Tennis-Mutter der Welt voraussichtlich mit der besten Spielerin der Welt zu tun bekommen. Denn keine geringere als die aktuelle Australian Open- und Wimbledonsiegerin Amelie Mauresmo wäre - bei einem Sieg ihrerseits über Meghann Shaughnessy - Sybilles Drittrunden-Gegnerin.

STEFAN KOUBEK – Florian Mayer
Gegen 17:40 Uhr begann Stefan Koubeks Auftaktmatch gegen den Deutschen Florian Mayer (ATP 58) - knapp 80 Minuten später war das Duell auf Court 9 schon wieder vorbei. Der Qualifikant aus Kärnten war gegen den Challengersieger von Graz - trotz einer frühen 2:0-Führung - chancenlos und verlor glatt mit 4:6, 1:6, 1:6. Damit blieb Österreichs aktuelle Nummer drei auf der diesjährigen Grand Slam-Bühne - wie schon im Vorjahr - sieglos. Seine US Open-Bilanz verschlechterte sich auf 4:8. 2000 und 2003 erreichte Koubek immerhin Runde zwei, im Jahr 2004 war nach Siegen über Alex Bogomolov und Juan Carlos Ferrero erst in der Runde der letzten 32 Endstation gewesen.

mm


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