Wien: Der "Thieminator" schlägt wieder zu

19 Siege aus den letzten 20 Matches: Maier läuft im Sommer zur Hochform auf.

Dritter Turniersieg in Folge für Thiemo Maier: Der Niederösterreicher war bei der zehnten Auflage der UTC Wien Trophy (ÖTV-Kategorie VI) nicht zu stoppen.
Max Krammer und Thiemo Maier posieren mit Pokal.
Max Krammer nahm ihm im Finale zwar den zweiten Satz im Verlauf des Turniers ab, echte Chancen auf den Sieg hatte er aber keine: 6:2, 2:6, 6:0 für Maier. Die Schlappe von 2004 ist damit wohl endgültig vergessen. Damals war Thiemo bereits im Viertelfinale dem Tschechen Tomas Ostarek unterlegen und hatte einen Schläger zu Hackbrei verarbeitet.

Maier schwächelt ...
Früh in Führung ging Max Krammer im Finale gegen Thiemo Maier als der anfangs aktivere Spieler. Dem Break zum 2:1 folgte jedoch das Rebreak. Nach einem engen Game musste der Oberleitner-Schützling das Break zum 2:4 hinnehmen - die Entscheidung im ersten Satz. Auch im zweiten Durchgang lag Krammer dank eines laut Oberleitner "geschenkten" Breaks rasch in Front, musste wieder den Ausgleich hinnehmen, um diesmal aber die letzten vier Games zu holen - auch mit Unterstützung des mit sich und den abgespielten Bällen hadernden Maier.

... aber nicht lang genug
Die Entscheidung im dritten Satz zu Gunsten von Maier fiel früh: Nach schnellem Vorsprung ließ der "Thieminator" nichts mehr anbrennen.
Thiemo fest entschlossen beim Return.
Krammer quittierte es mit Unmutsbekundungen und einem Schlägerwurf, der ihm noch eine Verwarnung durch die Oberschiedsrichterin einbrachte. Was war entscheidend für den Ausgang der Partie? Oberleitner: "Der bessere Aufschlag. Und, dass es ihm der Mäx zu Beginn des dritten Satzes leicht gemacht hat. Sieben oder acht unerzwungene Fehler in den ersten drei Games - das ist einfach zuviel."

Zotov als Rhythmusbrecher
Den Finalsatz ausgenommen war Maier mit seiner Leistung im 19. Wiener Gemeindebezirk nicht zufrieden: "Ich hab mich schon im Halbfinale zu lang aufgehalten, das hätte schneller gehen müssen." Den aufschlagstarken russischen Qualifikanten Nikita Zotov hatte er mit 6:2, 6:4 eliminiert. "Ich hab überhaupt keinen Rhythmus gekriegt", klagte Maier. Den bekamen Zotovs vorangegangene Gegner auch nicht:
Krammer hebt ab - Maier holte ihn wieder auf den Boden.
Im Hauptbewerb gab der seit kurzem auf der WTV-Anlage trainierende 17-jährige Russe bis zum Duell mit Maier nur im Viertelfinale gegen Alex Tisch Games ab - 6:4, 6:4 gegen die Nummer drei der Setzliste.

"Kindergarten": Altmann gegen Krammer
Wesentlich enger und emotionaler war das zweite Semifinale zwischen den 18-jährigen Wienern Marcel Altmann und Max Krammer verlaufen, das letzterer mit 7:6 (8), 2:6, 6:4 gewann. Aus Altmanns Sicht ein Spiel der vergebenen Chancen: Im Tiebreak konnte er einen Satzball nicht verwerten, im dritten Durchgang war er bereits 4:1 mit zwei Breaks voran gelegen. Dann passierte, was Krammer bei einem "freundlichen Plausch" auf der Sitzbank schon zu Ende des zweiten Satzes angekündigt hatte: Altmann ging ein - und Krammer spielte außerdem groß auf. Gemeckert wurde von beiden Seiten reichlich, und zwar während des gesamten Matches. Oberleitner zeigte sich darüber äußerst verärgert ("Das ist Kindergarten - da wurde in 1,5 Stunden mehr gemeckert als bei den ganzen French Open"), nahm sich seinen Schützling nach der Partie zur Brust. Die leichte Besserung im Finale hat nichts genützt.

Manuel Wachta von der Anlage des UTC Wien


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