Kitzbühel: Koubek und Haider-Maurer weiter, Sandbichler out

Stefan Koubek kämpfte Juan-Antonio Marin in drei Sets nieder. AHM besiegte einen verletzten Damian Patriarca. Armin Sandbichler ließ sich von Vemic "wegschnitzen".

KOUBEK – MARIN

Bei seinem zehnten Start beim ATP-Turnier in Kitzbühel, schaffte Stefan Koubek zum siebenten Mal den Einzug in Hauptrunde zwei. Der Kärntner schlug Juan-Antonio Marin aus Costa Rica mit 3:6, 6:4, 7:6 (1). "Steff" stellte damit auf 2:0 im Head-to-head, im Jahr 2000 hatte Koubek noch klar gewonnen. "Ich bin total erleichtert. Ich spiel’ derzeit im Training wirklich gute Bälle, im Match bin ich dann zu verhalten. Ich bin froh, dass ich die Partie rausgefightet hab", so der Wahl-Wiener.

Stefan Koubek atmet tief durch: Marin niedergekämpft.
"Mein Ranking war für das Tennis zu gut"
Zu Beginn zeigte Koubek vor allem mit zahlreichen Eigenfehlern auf. Das Service des Bresnik-Schützlings verließ ihn – drei Breaks gegen "Steff". "Mein Ranking von 109 war für das Tennis, das ich im ersten Satz gezeigt habe, zu gut." Doch auch Marin überzeugte nicht, daher nur 3:6. Koubek suchte oft Sichtkontakt mit Coach Bresnik: "Was soll ich machen?", schien er zu fragen. Sehenswerter, weil mit weniger Eigenfehlern auf beiden Seiten, Satz zwei: "Ich hab versucht mich in die Partie rein zu kämpfen, auf die 100-prozentige Chance zu warten." Koubek lag 5:2 voran, zeigte dann aber Nerven (Doppelfehler zum 5:3, 15:30 bei 5:4) brachte den Satz aber noch mit 6:4 nachhause. In der Entscheidung lag Koubek dann rasch mit 0:3 zurück. Marin hielt das Break bis 3:5. "Ein Break auf Sand ist schnell aufgeholt." Rebreak – 4:5. Bei 5:5 dann ein Breakball gegen Marin, aber der Tiebreak brachte die Entscheidung: Nach 0:1-Rückstand gewann der 29-Jährige mit gut vorbereiteten und abgeschlossenen Punkten 7:1.



Brav gekämpft, dennoch verloren: Armin Sandbichler.
SANDBICHLER – VEMIC

Knapp eine Stunde wehrte sich die zweite österreichische Wildcard Armin Sandbichler gegen Qualifikant Dusan Vemic. Dann war das 3:6, 3:6 besiegelt. Vemic führte den Vize-Staatsmeister phasenweise vor, "schnitzte" die Bälle übers Netz, punktete oft mit Stopps und seinem überragenden Service (teilweise über 220 km/h). "Ich bin leider nie ins Spiel gekommen, hab keinen Rhythmus gefunden. Im letzten Game hatte ich noch eine Chance zurückzukommen (Anm.: 15:40 bei 3:5 und Aufschlag Vemic), aber er hat sich mit seinem Aufschlag befreit."


HAIDER-MAURER – PATRIARCA

Andreas Haider-Maurer gewann sein erstes Match in einem ATP-Hauptbewerb. "Ich hab letzte Nacht kaum geschlafen. Heute war ich so nervös, dass ich die Hitze gar nicht gespürt hab." Der Niederösterreicher setzte sich gegen den Qualifikanten Damian Patriarca in der ersten Runde des ATP-Turniers in Kitzbühel mit 6:7 (5), 6:2, 6:3 durch – nicht zuletzt weil sich der Argentinier verletzte. "Danke an Gilbert Schaller, dass er mir die Wildcard gegeben hat. Er ist ein Super-Typ", meinte der Niederösterreicher ausgelassen nach seiner Partie.

Andi Haider-Maurer darf jubeln: Erster Sieg in einem ATP-Hauptbewerb.
Total-Blackout im Tiebreak
Im Tiebreak des ersten Satzes gab Österreichs Nachwuchshoffnung eine 5:2-Führung aus der Hand, machte fünf unerzwungene Vorhand-Fehler in Folge und verlor den Satz. "Ich hab den Satz schon abgeschlossen und zum ersten Mal daran gedacht, dass ich die Partie gewinnen kann", so AHM. Dann die Wende: Patriarca (verlor letzte Woche gegen Werner Eschauer) musste sich am Oberschenkel behandeln lassen, konnte sich nicht mehr optimal bewegen. Der Niederösterreicher bestimmte die Partie, und gewann das Match der ATP-Hauptbewerbsdebütanten letztlich klar.

"Mein größter Erfolg"
Für den Sieg bekommt Haider-Maurer, "der mit Abstand größte Erfolg meiner Karriere", 15 ATP-Punkte gutgeschrieben. Die sollten für die aktuelle Nummer 603 der ATP-Entry-List eine Steigerung um knapp 80 Positionen bedeuten. 4465 Euro Taschengeld gibt’s auch noch. Im nächsten Match – Max Mirnyi ist der Gegner – sind weitere zehn ATP-Punkte und weitere 4035 Euro zu holen. "Jetzt kann ich lockerer spielen. Ich hab nix zu verlieren."

Aus Kitzbühel: Peter Robic


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