Stuttgart: Österreicher im Glück - dreimal Runde zwei!

Lucky Loser Stefan Koubek und Nummer eins Jürgen Melzer übersprangen die erste Runde ohne Kampf. Nur Oliver Marach musste auf den Court.

Einen hervorragenden Start erwischte Oliver Marach beim 586.250 Euro-Event von Stuttgart. Der Steirer fertigte in Runde eins des Traditionsturniers am Weissenhof Torsten Popp mit 6:1, 6:2 ab. Auch das erste Duell mit dem Deutschen hatte "Oli" 2005 in Monza für sich entschieden. Diesmal musste Marach laut der Stuttgarter Turnierwebsite nicht einmal sein bestes Tennis auspacken, um zu gewinnen: Popp half der heimischen Nummer zwei mit einer dürftigen Vorstellung. Besonders mit dem Service seines Gegenübers hatte Marach leichtes Spiel.

Gasquet in Topform
In Runde zwei wird Marach im ersten Duell mit Richard Gasquet vermutlich eher sein bestes Tennis benötigen. Denn das "Wunderkind", wie Gasquet von den Medien genannt wird, spielt momentan groß auf. In den letzten vier Wochen entschied der 20-jährige Franzose zwei ATP-Turniere für sich: Der Titelverteidigung in Nottingham im Juni folgte zunächst eine Auftaktniederlage in Wimbledon gegen den Titelabonnenten auf dem "heiligen Rasen", dem Schweizer Weltranglisten-Leader Roger Federer. Am Sonntag stand Gasquet dann im Finale von Gstaad. Trotz 24 Assen von Finalgegner Feliciano Lopez holte sich Gasquet den Siegerscheck ab. Beim Mercedes Cup war er bisher noch nicht im Einsatz. Die ehemalige Nummer eins der Junioren ist als letzter Spieler gesetzt und bekam daher in Runde eins ein Freilos.

Melzer im Glück ...
Gar nicht erst auf den Court musste Österreichs Nummer eins Jürgen Melzer. Grund war die verletzungsbedingte Aufgabe seines Erstrunden-Gegners Philipp Kohlschreiber (GER). Der Gstaad-Semifinalist der Vorwoche musste sein Antreten wegen Beschwerden in der rechten Leiste kurzfristig absagen und verhalf damit dem Niederösterreicher zum kampflosen Aufstieg in die nächste Runde. Melzers erster Gegner ist damit der auf Position 12 gesetzte Max Mirnyi. Der Aufschlagstarke Weißrusse liegt im aktuellen ATP-Ranking 31 Plätze vor Melzer und gilt nicht gerade als Sandplatz-Spezialist: Seine größten Erfolge feierte die ehemalige Nummer eins der Doppel-Rangliste in der Halle und auf Rasen. Einzig beim Masters Series-Event in Hamburg gelangen ihm bislang mehr als drei Siege in Folge: 2002 erreichte er die Vorschlussrunde, heuer war im Viertelfinale Endstation.

... und Koubek mit dem Jackpot
Volltreffer! - Noch glücklicher als Jürgen Melzer erwischte es nur der eigentlich schon in der Qualifikation gescheiterte Stefan Koubek. Nicht nur dass "Steff" als Lucky Loser noch in den Hauptbewerb einsteigen darf - der Kärntner muss sogar erst in der zweiten Runde ins Geschehen eingreifen. Koubek erhält gewissermaßen das Auftakt-Freilos des auf vier gesetzten Belgiers Olivier Rochus, der wegen Problemen mit der linken Wade passen muss.

Nach eins und zwei kommt drei?
Zweitrundengegner Koubeks ist Teimuraz Gabashvili. Der Russe zählt seit Montag zu den ATP-Top-100 und musste in Stuttgart am Dienstag gegen den Tschechen Jiri Vanek über die volle Distanz gehen. Seit Mai machte Gabashvili mit drei ÖTV-Profis Bekanntschaft: Werner Eschauer bezwang er in drei Sätzen, Österreichs beiden Stärksten Jürgen Melzer und Oliver Marach unterlag er hingegen. Gegen die heimische Nummer drei Stefan Koubek hat Gabashvili bislang noch nicht gespielt.

Top oder Flop?
Eine riesige Chance tut sich für Koubek in Baden-Württemberg durch die beschriebenen glücklichen Umstände auf. Denn sollte Koubek die Hürde Gabashvili nehmen, würde sich der Wahl-Wiener immerhin 25 ATP-Zähler sichern. Im Achtelfinale könnte es dann zu einem ÖTV-Duell kommen: Der Sieger der Partie zwischen Koubek und Gabashili trifft auf Marach oder Gasquet. Bei einem weiteren Sieg würde Koubek nach derzeitigem Stand sogar knapp in die Top 100 zurückkehren. Scheitert der 29-Jährige hingegen schon an Gabashvili, bleiben als magerer Trost fünf zusätzliche Punkte für die Weltrangliste (drei erhält Koubek fürs Qualifikationsfinale) und etwas mehr als 4.000 Euro Preisgeld.

mm/mw


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