Herren-Superliga: Fehlstart für die Vorjahresfinalisten

2005 machten sich die Sportunion und der ULTV den Sieg aus, heuer stehen beide früh unter Druck. Der Titelverteidiger aus Kärnten unterlag trotz Koubek-Erfolg gegen Köllerer.

Der erste Spieltag in der höchsten Klasse der österreichischen Herren-Mannschaftsmeisterschaft ist Geschichte. Gebracht hat er mit einer Ausnahme sehr enge Begegnungen: Drei von vier Auftaktspielen wurden erst im Doppel entschieden, zweimal lautete das Endergebnis 5:4. Für die Vorjahresfinalisten gilt es, Tag eins möglichst rasch abzuhaken: Die Sportunion Klagenfurt und der ULTV Linz eröffneten mit Niederlagen und benötigen nun wohl zwei Siege in den restlichen zwei Gruppenspielen, um noch ins Obere Playoff zu gelangen.

Die "deutsche Hälfte" als Matchwinner
Das unumstrittene Spiel des Tages stieg in Klagenfurt: Österreichs Nummer drei Stefan Koubek bekam es mit Daniel Köllerer von der Spielgemeinschaft Team Sparkasse OÖ/UTC Babolat Gmunden zu tun. "Das Match stand - wie eigentlich jedes heute - auf ungemein hohem Niveau", so der Mannschaftsführer der Oberösterreicher, Peter Borbas. Obwohl sich der von der ATP gesperrte, temperamentvolle Welser Köllerer laut Borbas "in Summe sehr diszipliniert" zeigte, hatte Koubek das bessere Ende für sich: 6:3, 3:6, 6:3. Der Sieg im Einser-Single sollte der Mannschaft der Sportunion, die seit kurzem nicht mehr von Horst Skoff betreut wird, allerdings nichts nützen. Staatsmeister Tommy Schiessling und das deutsche Trio Elsner, Kindlmann, Tattermusch besorgten die 4:2-Führung für das Team OÖ. Den Vorsprung ließen sich die Oberösterreicher im Doppel nicht mehr nehmen - auch dank der Unterstützung von Markus Hipfl, der im Einzel nicht eingesetzt wurde.

3:3 statt 4:2
Mit dem heutigen Erfolg könnte die Spielgemeinschaft Team Sparkasse OÖ/UTC Babolat Gmunden bereits einen ganz entscheidenden Schritt Richtung Oberes Playoff gemacht haben. Denn am Montag empfängt man den UTC Raiffeisen Stockerau - und ist dabei klarer Favorit. Die Niederösterreicher bezogen am Samstag eine 4:5-Heimniederlage gegen den Altmannsdorfer TC, der mit dem 3:3 nach den Einzeln trotz der verletzungsbedingten Aufgabe von Iztok Bozic eher gut bedient war. Denn Thomas Schmutzer hatte gegen Anze Kapun das 4:2 für Stockerau auf dem Schläger, vergab aber zwei Matchbälle und verlor im Tiebreak des dritten Satzes. Die Wiener brachten mit Nicolae Cozma und Lie Sun-Liang zwei neue Spieler ins Einser-Doppel - und holten sich die Doppel Nummer zwei und drei.

Die Haider-Maurers trumpfen auf
"Wir setzen alles aufs Zweier- und Dreier-Doppel", verkündete Heribert Elias beim Stand von 3:3. Der Mannschaftsführer des TC Deutsch-Wagram wählte die richtige Taktik: 70 bis 80 bestens gelaunte Zuseher trotzten dem schlechten Wetter und beklatschten am Ende einen 5:4-Erfolg der Niederösterreicher über den ULTV Linz. Den entscheidenden Siegpunkt holten dabei Mario und Andreas Haider-Maurer: Das Brüderpaar rang Ingo Neumüller und Ex-Daviscupper Clemens Trimmel nach schwachem Start noch mit 2:6, 7:6, 6:2 nieder. Ihre Einzel-Matches hatten "AHM" und "MHM" ebenfalls für sich entschieden, auch der Wiener Martin Slanar holte zwei Punkte. Elias: "Vor allem der Andi hat uns heute rausgerissen. Dass er Lovro Zovko (Anm. der Redaktion: Nummer 90 der Welt im Doppel) schlägt, war nicht unbedingt zu erwarten."

"Anti-Startruppe" auf Erfolgskurs
Weniger Spannung, aber besseres Wetter (18 Grad bei Sonnenschein) und eine umso bessere Stimmung hatte die zweite Begegung in Gruppe B zu bieten. Laut Bogdan Rogulski vom Heimverein kamen rund 800 Zuseher, um die Superliga-Mannschaften des TC ISB Altenstadt zu unterstützen. Die Damen gewannen klar 7:0, die Herren standen dem kaum nach: 8:1 über den BMTC, alle sechs Einzel gingen dabei an die Gastgeber. Die Doppel-Hallenstaatsmeister Martin Fischer und Philipp Oswald steuerten insgesamt drei Siege bei, Tobias Klein machte im Einser-Single gegen seinen deutschen Landsmann Sascha Kloer einen 0:4-Rückstand im dritten Satz wett. Da war allerdings alles längst gelaufen. "Dass es heute so glatt geht, hätte ich nicht erwartet", meinte der Captain der Vorarlberger, Peter Peham. "Ich glaube der Erfolg hat mit unserer Philosophie zu tun: Wir wollen keine Startruppe, sondern lieber eine geschlossen gute Mannschaft." Der nächsten Aufgabe in Form des ULTV Linz sieht Peham gelassen entgegen: "Wir können nur gewinnen."

mw


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