Österreicher-Tag in München!

Jürgen Melzer und Alex Peya schafften in Bayern jeweils mit Zweisatz-Siegen den Einzug ins Achtelfinale.

Besser hätte der Hauptbewerbsauftakt beim 302.000 Euro-Turnier von München aus heimischer Sicht nicht verlaufen können. Zuerst legte Jürgen Melzer mit einem 6:3, 6:4-Erfolg über den auf sieben gesetzten Russen Mikhail Youzhny vor. Alex Peya machte es Österreichs Nummer eins dann nach und stand einige Minuten nach Melzer ebenfalls als 6:3, 6:4-Sieger gegen den deutschen Qualifikanten Dieter Kindlmann fest.

Von 1:4 auf 6:4
Gute Nerven bewies Melzer in seiner Partie gegen Youzhny: Der Deutsch-Wagramer sah sich in beiden Sätzen mit einem frühen Rückstand konfrontiert, bewahrte in der Folge jedoch die Ruhe. So holte Jürgen im zweiten Durchgang sogar ein 1:4 auf, ließ Youzhny ab diesem Zeitpunkt kein Game mehr. Das entscheidende Break gelang dem Niederösterreicher in einem hart umkämpften Game zum 5:4, im Anschluss servierte er aus. Im Head-to-head mit dem derzeit auf Rang 40 geführten Moskauer liegt Melzer nun 2:0 voran: Das erste Duell war im Vorjahr bei den French Open mit 6:3, 6:4, 7:6 (5) ebenfalls an den Österreicher gegangen.

Das Tief scheint überwunden
Zum dritten Mal in Serie nach Houston (Finale) und Casablanca (Achtelfinale) überstand Jürgen Melzer die erste Runde eines ATP-Turniers. Der heimische Daviscupper schafft damit langsam ein Gegengewicht zu den bereits sechs Auftaktniederlagen in dieser Saison. Die Chancen auf sein zweites Viertelfinale 2006 stehen übrigens nicht allzu schlecht: Mit Wildcard Simon Greul wartet ein stark aufstrebender Deutscher, der sich als Nummer 102 der Welt noch 32 Positionen hinter Melzer befindet.

Der Sensationsmann von Miami
Seine Top 100-Ambitionen untermauerte Greul zuletzt mit dem Achtelfinale beim Masters-Series in Miami, wo er als Qualifikant im Hauptbewerb mit Siegen über Paradorn Srichaphan, Dominik Hrbaty und Tim Henman für Aufsehen sorgte. Auch gegen Andy Roddick war der Rechtshänder aus Stuttgart keineswegs ohne Chance: 3:6, 6:3, 2:6. Im April zog Greul dann ins Finale des Chiasso-Challengers ein, unterlag dort aber einem groß aufspielenden Werner Eschauer mit 1:6, 2:6. Sein erstes Match in München gegen den Serben Boris Pashanski musste am Montag nach zwei Sätzen abgebrochen werden, der dritte Durchgang ging am Dienstag mit 7:6 (8) an Greul.

Peya immer noch ohne Satzverlust
7:6 (4), 6:3 gegen Jan Minar (CZE), 6:4, 6:3 gegen den slowakischen Daviscupper Michal Mertinak, 6:3, 6:1 über Julio Silva (BRA): Alex Peya lieferte in der Qualifikation von München einen eindrucksvollen Auftritt nach dem anderen ab. Doch damit nicht genug: Im Hauptbewerb ließ der Wiener nun ein 6:3, 6:4 im Qualifikanten-Duell gegen Dieter Kindlmann folgen. Die ehemalige Nummer 130 der Welt (Juni 2004) aus Deutschland, in der heimischen Superliga beim UTC Babolat Gmunden engagiert, scheint im Ranking mittlerweile allerdings fast 200 Positionen hinter Peya auf. Insofern ist der Erfolg Peyas nicht zwangsläufig als Überraschung einzuschätzen.

Coria bleibt Alex endgültig erspart
Dank Daniele Braccialis Absage war Peya in Runde eins mit Kindlmann eine machbare Aufgabe zugeteilt worden. Ein Lucky Loser wurde an die Stelle des italienischen Premieren-Turniersiegers von Casablanca gesetzt, Peya landete im Raster auf Position drei und entging damit auch vorerst einer erstmaligen Begegnung mit dem auf eins gesetzten Top-Tenner Guillermo Coria. Zu dieser hätte es im Achtelfinale kommen sollen, doch der argentinische Sandplatzkönig ließ aus: 6:3, 2:6, 3:6 gegen den deutschen Qualifikanten Denis Gremelmayr. Der Linkshänder stellte seine Gefährlichkeit heuer zu Saisonbeginn bei den Australian Open unter Beweis, wo er erst in Runde drei dem späteren Finalisten Marcos Baghdatis unterlag. Ein Duell zwischen Gremelmayr und Peya gab es bisher noch nicht.

Ranking sinkt weiter
Alex Peya steht in München erstmals seit Wien im Oktober 2004 und zum siebten Mal in seiner Karriere in Runde zwei eines ATP-Turniers. Zu Runde drei hat es erst einmal gereicht (2004 bei den US Open in Flushing Meadows), zu einem Viertelfinale hingegen noch nie. Doch auch das Achtelfinale ist für Peya bereits als großer Erfolg zu werten - einer, der ihn in der Weltrangliste von Platz 289 auf einen Rang um 265 katapultieren wird. Erst am Montag hatte Peya durch das Achtelfinale beim Lanzarote-Challenger die Rückkehr in die Top 300 fixiert.

Knowle komplettiert ÖTV-Trio
Im Doppel hat Alex dank einer Wildcard seinen Platz im Hauptfeld fix, er geht in seiner Lieblingsdisziplin mit Björn Phau an den Start. In einer rein deutschsprachigen Auseinandersetzung bekommen es Peya/Phau in Runde eins mit den Doppelspezialisten Christopher Kas und Philipp Petzschner (beide GER) zu tun. Die Casablanca-Sieger Jürgen Melzer und Julian Knowle treffen zum Auftakt auf Tripp Phillips (USA) und den amtierenden Wimbledonsieger Stephen Huss (AUS).

mw


Die tennisweb.at-Ergebnisse aus München:
Herren-Quali
Herren
Herren-Doppel

Foto: Michael Winkler


zurück zur Übersicht