Sensationeller "Eitze" erkämpft ersten Challenger-Titel!

Das Finale des 50.000 Dollar+H-Challengers von San Luis Potosi war nichts für schwache Nerven. Österreichs Nummer fünf brachte es zu einem positiven Abschluss.

Nicht nur Jürgen Melzer, Julian Knowle und Daniela Kix sorgten dieser Tage in Übersee für Aufsehen, sondern auch Rainer Eitzinger. Der 22-Jährige rundete eine schon jetzt großartige Woche aus Sicht von Tennis Österreich mit seinem ersten Challenger-Turniersieg ab und schrieb zugleich Tiroler Sportgeschichte: Eitzinger ist gemäß einer Presseaussendung erst der zweite Spieler seines Bundeslandes nach Stefan Lochbihler 1989, dem ein Erfolg auf dieser Ebene vergönnt war.

"An Spannung nicht zu überbieten"
Seine Kämpferqualitäten musste Rainer Eitzinger anfangs nicht allzu sehr ausspielen, blieb trotz dreier gesetzter Gegner bis zum Finale ohne Satzverlust. Dort war die Kondition dann allerdings umso mehr gefragt, und das ganze vier Stunden lang. In einem laut ÖTV-Touringcoach Jürgen Hager "an Spannung nicht zu überbietendem Match" rang Rainer seinen italienischen Doppelpartner und guten Freund Paolo Lorenzi mit 6:4, 6:7 (5), 7:5 nieder.

Zurück auf der Erfolgsspur
Rainer Eitzinger hat sich damit selbst aus einem kleinen Karrieretief gezogen, verursacht durch Verletzungen, Pech und Krankheiten. Jürgen Hager meinte vorausahnend schon vor dem Finale in einer Mail an die tennisweb.at-Redaktion: "Für mich war es völlig klar, dass es nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis Rainer wieder auf die Erfolgsspur zurückkommt".

"Bin einfach nur glücklich"
"Die Atmosphäre war ein Wahnsinn. Die Zuschauer waren total begeistert, die meisten haben die vollen vier Stunden ausgeharrt, um uns anzufeuern", so ein erschöpfter, aber glücklicher Rainer Eitzinger nach der Partie. "Es ging immer hin und her, einmal führte Paolo, dann wieder ich. Breaks gab's genug, gutes Tennis haufenweise. Jetzt bin ich einfach nur glücklich."

Erstmals Top 200
Glücklich wird Rainer nicht nur über seine Leistung sein, sondern auch über die 7.100 US-Dollar Preisgeld und die 60 ATP-Punkte, die ihm dieser Erfolg bringen. Damit wird die aktuelle Nummer 237 der Welt erstmals die Top 200 knacken und in der Weltrangliste einen Platz um 188 einnehmen. Die Chancen auf eine weitere Verbesserung stehen gut: Erst in mehr als einem Monat hat Eitzinger wieder Punkte zu verteidigen.

Trio in Chiasso
Trotz seines bisher größten Erfolges neben dem Achtelfinale in der Wiener Stadthalle im Oktober 2005, gönnt sich Eitzinger keine Pause. Schon ab Dienstag steht für ihn das nächste Turnier auf dem Programm: Der Tiroler übersiedelt nach Europa und geht - wie Max Raditschnigg und Werner Eschauer in der Quali - beim 25.000 Dollar+H-Challenger von Chiasso in der Schweiz an den Start.

Kroate in Hochform und mentalem Tief
Eitzingers erster Gegner im Hauptbewerb ist bereits bekannt: Mit dem auf fünf gesetzten Sasa Tuksar wartet eine höchst unangenehme Aufgabe. Der Kroate war erst letztes Wochenende im Daviscup-Einsatz, wuchs dabei laut Captain Ivan Ljubicic über sich selbst hinaus. Gereicht hat es trotzdem nicht: Durch eine knappe Viersatz-Niederlage im Entscheidungsspiel gegen den Argentinier Juan Ignacio Chela verpasste Titelverteidiger Kroatien das Halbfinale. Ein Duell zwischen Eitzinger und Tuksar gab es bisher noch nicht.

mw


Die tennisweb.at-Ergebnisse aus San Luis Potosi:
Herren
Herren-Doppel
Damen-Quali

Die tennisweb.at-Ergebnisse aus Chiasso:
Herren-Quali
Herren


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