Herren-Superliga 2006: Die Stars im Schatten

Wer tritt die Nachfolge der Sportunion Klagenfurt als Superliga-Sieger an? tennisweb.at stellt in einer neuen Serie die Teams der Herren-Superliga 2006 vor.

Auch 2006 fanden sich wieder acht Mannschaften, die in der höchsten österreichischen Spielklasse im Tennis ihren Meister ermitteln wollen. Doch das ist gar nicht so selbstverständlich – geht es doch nicht um Geld, und auch der zu erntende Ruhm hält sich in überschaubaren Grenzen. "Sieger und Finalisten bekommen Medaillen von der BSO, der Österreichischen Bundessportorganisation. Sonst gibt’s nix", weiß ÖTV-Wettspielreferent Heinz Lampe.

Super: Die Top vier spielen Liga
Trotz des fraglichen Anreizes für die Vereine sind heuer 13 der besten 16 ATP-gereihten Österreicher auf den Mannschaftslisten der Superligateams zu finden. Darunter auch die Top vier: Jürgen Melzer, Oliver Marach, Stefan Koubek und Daniel Köllerer. Dieses Ergebnis kann sich sogar noch verbessern: Denn nachgenannt werden kann noch bis 30. April.

"Das Problem: Kein Fernsehen"
Doch auch die besten heimischen Tennisprofis interessieren die breite Öffentlichkeit nur am Rande, woran der ÖTV in den letzten Jahren nur wenig zu ändern vermochte. Auch heuer sieht es nicht nach einer Revolution des verbandsseitigen Marketings aus. Die Fernsehminuten der Superliga sind rar; über vergleichbare Präsenz mit Events der Bedeutung einer Sonnenfinsternis wäre man in der ÖTV-Schaltzentrale heilfroh. Die dunkle Fernseh-Zeit der Tennis-Mannschaftsmeisterschaft begann laut Lampe, als die Berichterstattungspflicht des ORF für Staatsmeisterschaften abgeschafft wurde. Auch Verbesserungsvorschläge hat das ÖTV-Urgestein parat: "Das Problem ist bekannt: Tennismatches dauern zu lange. Vielleicht muss man einen ähnlichen Weg gehen, wie die Deutschen. Die spielen in der obersten Spielklasse vier Einzel und zwei Doppel mit einem Champions-Tiebreak statt dem dritten Satz. Die regionalen Fernsehsender übertragen dann die Partien."

Roland Garros oder Superliga?
In Österreich ist nicht nur das Angebot regionaler TV-Sender ein wenig schlanker als in Deutschland, auch der Modus 2006 blieb der alte: Gespielt werden sechs Einzel und drei Doppel auf je zwei Gewinnsätze. Die Herren-Superliga startet am 3. Juni, am ersten Wochenende des French Open-Hauptbewerbs - was hoffentlich den einen oder anderen der besten ATP-Österreicher von einem Superliga-Auftritt abhält.

Absteiger und zwei aus der zweiten Liga dabei
Bis zum 11. Juni werden die Finalisten ermittelt, am 9. September steigt dann das Endspiel. Neu im Titelkampf ist der TC ISB Altenstadt, die Aufsteiger-Mannschaft aus Vorarlberg. Weiterhin dabei ist der Absteiger 2005 Altmannsdorfer TC. Die Wiener profitierten vom Rückzug des GAK. Das Team Sparkasse Oberösterreich fusionierte mit dem UTC Babolat Gmunden, dem Tabellenzweiten der Staatsliga B 2005. Die Heimspiele des neuen oberösterreichischen Teams werden in Gmunden ausgetragen.

Gruppe A
UTC Raiffeisen Stockerau
Altmannsdorfer TC (Absteiger *)
Uniqa Sportunion Klagenfurt (Titelverteidiger)
Team Sparkasse OÖ/UTC Babolat Gmunden

Gruppe B
TC Deutsch-Wagram
ULTV Linz (Finalist 2005)
TC ISB Altenstadt (Aufsteiger)
BMTC-Brühl Mödlinger TC

* Der GAK zog seine Mannschaft aus der Superliga zurück, Absteiger Altmannsdorfer TC bleibt daher in der höchsten Spielklasse.


Peter Robic




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