ATP-Turnier in St. Pölten vor dem Aus?

Ronnie Leitgeb sucht - bisher vergeblich - einen Hauptsponsor. Das Land Niederösterreich droht mit dem Absprung.

Nach einem Bericht der Niederösterreichischen Nachrichten scheint die Zukunft des ATP-Turniers in St. Pölten äußerst ungewiss. Turnierdirektor und Lizenzhaber Ronnie Leitgeb konnte bei einem Gespräch mit Vertretern des Landes Niederösterreich am Montag dieser Woche weder ein fundiertes Veranstaltungs- noch ein finanzielles Konzept vorlegen.

Kulturelle Events statt Tennis?
Nach dem Ausscheiden von BTM steht das drittgrößte ATP-Turnier nach der BA-CA Tennistrophy in der Wiener Stadthalle und dem Generali Open Kitzbühel ohne Hauptsponsor da - was im Land mittlerweile für ein wenig Ungeduld sorgt. Sport-Landesrätin Petra Bohuslav in der NÖN: "Da Leitgeb wieder keinen Hauptsponsor namhaft machen konnte, ist die Finanzierung des Turniers nicht gesichert." Das Land scheint von der Zukunft der Veranstaltung nicht allzu überzeugt. Denn als erste Maßnahme nach dem Gespräch vom Montag installierte Bohuslav eine Arbeitsgruppe, die alternative Nutzungskonzepte für das Tennisstadion ausarbeiten hat. Dabei sollen neben sportlichen auch kulturelle Events angedacht werden. Zudem werden "die für das ATP-Turnier vorreservierten Budgetmittel nun zur Realisierung neuer Projekte freigemacht", so die Sport-Landesrätin.

Lizenz soll verkauft werden
Leitgeb hatte dem Land angeboten, Partner einer abgespeckten Turnierversion zu werden. Der Haken dabei: Das Land müsste höhere Budgetmittel freimachen als in der Vergangenheit zur Verfügung standen. "Andernfalls werde Leitgeb seine Lizenz verkaufen – Bewerber dafür gebe es laut seiner Auskunft mehrere", erklärte Bohuslav. Konkrete Namen habe Leitgeb in diesem Zusammenhang keine nennen wollen. Für das Land kommt eine Sparvariante des Turniers jedenfalls nicht in Frage, wie Bohuslav klar macht: "Das Turnier würde uns wesentlich teurer kommen als in den Jahren zuvor."

450.000 Euro für eine Sparvariante
Um jeden Preis müsste man das Turnier nicht veranstalten, meint Bohuslav in der NÖN. 450.000 Euro seien aufbringen, was der Landesrätin zu üppig scheint: "Es geht schließlich auch darum, die Steuergelder behutsam und verantwortungsvoll einzusetzen."

PR



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