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Mit dem "Mädchen für alles" auf die Siegerstraße
Die Nominierten 2005 - Teil 7 Mit Rainer Eitzinger und Veronika Unterrainer ist das bereits vierte erfolgreiche Paar für den Jahrespreis nominiert.

Schon als Spieler jenseits der Top 500 machte Rainer Eitzinger auf sich aufmerksam. Nicht nur durch seine Zielstrebigkeit und seine Einsatzbereitschaft, sondern vor allem durch bemerkenswert professionelle Pressearbeit, Website, Sponsorenmappen und Autogrammkarten; all das wurde von seiner Freundin Veronika Unterrainer organisiert. Als aktuelle Nummer 248 der Welt (321 war er am Jahresbeginn) hat er nun auch das dem Drumherum entsprechende Ranking.
Erster heimischer Qualifikant seit vier Jahren
Fast wären sogar die Top 200 gefallen. Zwischenzeitlich steigerte sich "Eitze" heuer auf Platz 203 im Entry Ranking, vor allem dank seines Saison-Highlights. Das setzte der 22-jährige Tiroler in der Wiener Stadthalle, wo er als erster Österreicher seit Jürgen Melzer 2001 die Qualifikation überstehen konnte. Rainer setzte sogar noch eins drauf und schaffte es ins Achtelfinale, wo er sich dem späteren Masters Cup-Sieger David Nalbandian nach tapferer Gegenwehr 1:6, 5:7 geschlagen geben musste. Darauf meinte der zielstrebige Tiroler nüchtern: "Im Tennis zählen nur Sieg oder Niederlage. Ein 5:7 ist zwar gut, aber ich hoffe, dass es das nächste Mal für mich ausgeht."
Jahr des Wechsels
2005 war für Eitzinger ein Jahr des Niveau-Sprungs, des Wechsels von Satellite- und Future-Ebene zu den Challengern und ATP-Tour-Events. Bis Mai versuchte sich der 22-Jährige vor allem bei 10.000 und 15.000 Dollar-Turnieren, mit dem Viertelfinaleinzug beim Zagreb-Challenger schaffte er den Einstieg auf der nächsthöheren Turnierstufe. Semifinalteilnahmen in Vigo (August) und Budapest (September) wurden von dem inzwischen von Horst Skoff betreuten früheren Südstadt-Zögling erst vom sensationellen Stadthallen-Triumph im Oktober getoppt.
"Will ihm alles vom Hals halten"
Wesentlichen Anteil an den Erfolgen des drahtigen jungen Mannes mit den lockigen, langen Haaren hat seine Freundin Veronika. "Ich bin quasi Rainers Mädchen für alles", erzählt die 22-jährige Bankangestellte, die mit Rainer schon seit knapp sechs Jahren liiert ist. "Flüge, Hotels, Arzttermine organisiere ich, ebenso bring' ich Rainers Auto zum Service oder wasch' seine Wäsche. Ich will ihm soweit wie möglich alles vom Hals halten, damit er sich nur auf sein Tennis konzentrieren kann." Das war freilich nicht immer so: "Am Anfang hab ich das Tennis eigentlich gar nicht gemocht, weil er deswegen immer weg war. Aber als ich selber angefangen hab zu spielen, hab ich die Faszination für diesen Sport verstanden."
Ohne Veronika kein Erfolg
Zeitintensiv sind die Aufgaben von Veronika natürlich: "Teilweise komm' ich um fünf heim und arbeit' bis zwei weiter. Vom Herz her ist das mein Hauptberuf." Und Rainer ist dankbar: "Veronika ermöglicht mir, dass ich mich voll auf meinen Beruf konzentrieren kann." Für Tirols Nummer eins ist der Zusammenhang zwischen professioneller Betreuung und starken Leistungen klar: "Ohne Homepage hätte ich vielleicht einige Sponsoren nicht gefunden, ohne die hätte ich gewisse Trainingsmöglichkeiten nicht gehabt, und ohne die würde ich nicht da stehen, wo ich stehe."
pr
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