Niki und die starken Männer

Die Nominierten 2005 - Teil 3: Österreichs beste U14erin Niki Hofmanova und ihr Manager Raimund Stefanits sind am Weg ins Profitennis.

"Ich habe nicht gewusst, dass hier so professionell gearbeitet wird", meinte Trainer-Koryphäe Jan Kukal. Der 63-jährige Star-Coach, der schon Größen wie Thomas Muster, Horst Skoff, Ivan Lendl, Daniela Hantuchova oder auch Jiri Novak betreute, war beim Jahresmeeting des Projekts "Niki Hofmanova – ein Versprechen für die Zukunft" in Steinbrunn dabei. Es ging dabei um sein jüngstes Pferd im Stall - das Fohlen Niki Hofmanova.

Von Gänsen und Kursen
Raimund Stefanits, seines Zeichens Initiator des Projekts und auch selbst einer der Investoren, hatte alle Förderer sowie die eine Hand voll Pressevertretern ins Viva-Center in Steinbrunn geladen. Aufgetischt wurden ein traditionell burgenländisches Gansl-Buffet, zum Nachtisch wurden den 28 geladenen Gäste genaue Infos über den Kurs der "Tennis-Aktie Hofmanova" serviert: Wie zufriedenstellend war die Saison? Wurden alle Ziele erreicht? Wie wird es weitergehen?

Tolle Saison war im Juli vorbei
Das Gespann Hofmanova/Stefanits steht am Ende einer sehr erfolgreichen, wenn auch kurzen Saison. 2005 hatte die 14-jährige tschechischstämmige Hornsteinerin die Top 200 der ITF-U18-Rangliste angepeilt, trotz einer Verletzung im Juli steht Niki aktuell auf Platz 187. Nicht zuletzt dank ihres Finalerfolgs über Melanie Klaffner beim Kategorie-3-Turnier in Portugal. Außerdem gab es heuer den dritten Platz bei der U14-EM zu bejubeln sowie den Österreichischen Hallenmeistertitel U16. Und die Orange Bowl steht noch bevor ...

420.000 Euro von Stefanits
Der 44-jährige Stefanits, in der Tennisszene vor allem als Turnierdirektor der tele.ring Tennis Trophy in St. Anton am Arlberg bekannt, schaffte für die Nummer eins der heimischen U14-Rangliste das perfekte Umfeld. Der Burgenländer stellte ein Jahresbudget von knapp 70.000 Euro auf die Beine – und das für sechs Saisonen. Das Konzept des Stefanits'schen Projekts ist simpel – nach sechs Jahren profitieren die Förderer direkt von den Einnahmen; 25 Prozent fließen sechs Jahre lang an die Investoren zurück. Niki kann mit Jan Kukal trainieren, auch Turnierreisen sind keine Geldfrage, die 14-Jährige kann sich ausschließlich auf ihre sportliche Karriere konzentrieren.

Immer was zu lachen
Auf die Karriere konzentriert sich Niki meist sehr still, aber stets freundlich, positiv und mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ich red nicht so gern ...", erzählt sie, bevor sie den Förderern ihre neue Homepage nikihofmanova.at präsentiert, dabei von ihrem Faible für Fotographie erzählt und schüchtern aber stolz auf die Zeitungsartikel verweist, die über sie bereits erscheinen sind. "... aber ich hab morgen ein Deutsch-Referat, das ist eine gute Übung".

Der Ballweitwurfchampion
Geht es nach Kukal, hat Hofmanova das oft erwähnte Top-20-Potenzial, das er mit selten gehörten Argumenten belegt: "Sie wird einmal aufschlagen wie Serena Williams, sie wirft den Ball über zweieinhalb Tennisplätze – das bringen die meisten Burschen nicht zusammen. Sie gewinnt Sprintübungen gegen Ludmilla Cervanova (WTA 118). Sie macht nicht den Fehler der meisten Österreicher, zu viel Topspin zu spielen, sondern ist eine Spielerin der tschechischen Schule. Und sie hat den Willen, sich zu quälen."

pr




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