Wie war's in der Stadthalle, und wie geht's weiter?

Die Turnierdirektoren der BA-CA Tennistrophy ziehen Bilanz. Und sie gewähren einen Blick in die Zukunft.

Wie gewohnt zogen die drei Turnierdirektoren der BA-CA Tennistrophy Peter Gruber, Peter Feigl und Leo-Günther Huemer Sonntag Mittag in der Wiener Stadthalle eine positive Bilanz des Events. Mit 46.000 Besuchern wurde ein Zuwachs von knapp zehn Prozent erreicht. Da die Preise 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesenkt wurden und es außerdem am Donnerstag mit Preisen wie vor 20 Jahren stark ermäßigte Tickets gab, blieben die Einnahmen aber in etwa gleich. Nicht gut angekommen sind die Last-Minute-Tickets, "die meisten Zuschauer kommen halt doch gegen 16 Uhr", meinte Peter Feigl. Laut Gruber wird es die Tickets aber auch im nächsten Jahr geben, "wir haben sie wohl nicht ausreichend beworben. Aber ich erinnere nur an die Golden Tickets - im ersten Jahr haben wir nur wenige angebracht, heuer waren wir ab Mittwoch ausverkauft."

Nadal oder Roddick sollen 2006 kommen, Federer kein Thema
Auch im nächsten Jahr wollen die Turnierdirektoren die Marschroute mit einem soliden Feld aus zwei bis drei Top Ten-Spielern und sieben aus den Top 20 nach Wien bringen. "Auch Jungstars wie Gael Monfils oder Novak Djokovic wollen wir nächstes Jahr dabei haben", meinte Feigl, der auch wieder das Risiko des Engagements eines Top-Stars eingehen möchte: "Wir wollen Rafael Nadal oder Andy Roddick 2006 verpflichten." Federer ist für Feigl und Co. kein Thema, "Roger müsste dann vier Wochen durchspielen - nach Wien in Folge Madrid, Basel und Paris. Das wird er sicher nicht wollen."

Nur noch eine Wildcard für Österreich?
Des Risikos, dass Zugpferde im letzten Moment abspringen, ist sich Feigl bewusst: "Aber wir wollen es trotzdem. Unsere Philosophie ist, Stars nach Wien zu bringen." Und um das Ziel zu erreichen, will Huemer die Wildcards nicht mehr so "österreicherfreundlich" vergeben: "Ich stelle mir vor, dass eine Wildcard für den ÖTV bereit liegt, die zwei weiteren sollten aber für spätentschlossene Stars zurückgehalten werden." Heuer musste beispielsweise Mark Philippoussis vertröstet werden.

Verletzte Stars sollten trotzdem kommen
Gegen Absagen im letzten Moment kann man sich laut Feigl nicht schützen, "wenn einer nicht hier spielen will, dann wird er das auch nicht tun." Jedoch regte der Ex-Profi an: "Man könnte die Spieler dann zumindest verpflichten, vorbeizuschauen. Wenn einer 39 Grad Fieber hat, natürlich nicht. Aber wie in Nadals Fall, also bei einer Knieverletzung zum Beispiel, wäre das zumindest eine nette Geste."

Stadthalle 2007 ohne Konkurrenz
2006 wird sich am Tennisturnier in der Wiener Stadthalle wenig ändern, außer dass der Belag etwas schneller gemacht werden soll: Der Termin bleibt ebenso gleich wie jener der Konkurrenz-Turniere in Stockholm und Moskau. "Ab 2007 könnte es aber sein, dass wir nur noch gegen Stockholm antreten müssen", blickte Huemer in die Zukunft. "Und Stockholm wäre keine Konkurrenz für uns!"

Warum die Stadthalle drei Turnierdirektoren hat
Peter Gruber ist als Geschäftsführer der Wiener Stadthalle für die finanziellen Angelegenheiten verantwortlich. Peter Feigl und Leo-Günther Huemer teilen sich die Arbeit mit den Spielern. Außerdem ist Feigl für das Sponsoring, das Fernsehen und die übrige Medienarbeit verantwortlich. Huemer kümmert sich um die Bespielbarkeit der Halle, "und alle übrigen Kleinigkeiten, die so anfallen". Und er trägt die Verantwortung gegenüber der ATP - "wenn einer von den anderen Mist baut, hafte ich dafür."

Aus der Stadthalle: Peter Robic


Die tennisweb.at-Ergebnisse aus Wien:
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