Das Finale in der Stadthalle steht - Ferrero fordert Ljubicic

Zwei hochklassige Semifinal-Duelle lieferten sich heute Ferrero und Stepanek, sowie Ljubicic und Robredo.

Auch am Samstag war die Wiener Stadthalle mit knapp 5000 Besuchern gut besucht. Die Tennisfans sahen zwei hochklassige Partien, Juan Carlos Ferrero setzte sich gegen Radek Stepanek 7:6 (3), 6:3 durch und ging im Head-to-head mit den Tschechen 2:1 in Führung. Ivan Ljubicic behielt gegen Tommy Robredo mit 7:6 (5), 6:4 die Oberhand und gewann die dritte Partie in Folge gegen den Spanier. Der Kroate feierte außerdem seinen elften Sieg en suite, nach den Siegen im Daviscup-Halbfinale und dem Turniersieg in Metz in der Vorwoche.

Publikum bringt Ferrero fast raus
Juan-Carlos Ferrero hatte gegen den an drei gesetzten Tschechen Radek Stepanek vor allem eine brenzlige Situation zu überstehen. Bei 4:4 im ersten Set und 40:15 bei Aufschlag Ferrero suchten einige Zuschauer ihre VIP-Lounge. Das Spiel wurde für einige Minuten unterbrochen, der Spanier beging daraufhin drei Fehler in Folge, Stepanek hatte Breakball. Juan-Carlos wehrte ab, erzwang den Tiebreak. Dort gab er eine 4:1-Führung nicht mehr aus der Hand, siegte 7:3.

Ferrero mit Vorstellung zufrieden
In Durchgang zwei machte Ferrero Dampf, Stepanek wirkte etwas träge auf den Beinen, konnte mit dem Spanier nicht mehr ganz mithalten. Der Tscheche nahm nach dem Break auf 4:3 eine Verletzungsauszeit, ein weiteres Break auf 6:3, in dem der Mann aus Valencia seinen dritten Matchball verwerten konnte, sollte folgen. Ferrero steht damit in seinem zweiten Saisonfinale nach Barcelona im April, im ersten Hallen-Endspiel nach Rotterdam 2004. Hochklassige Grundlinien-Rallyes, zahlreiche Stopps von Stepanek, eine läuferische Ausnahmeleistung und die starken Returns von Ferrero waren die prägenden Eindrücke der Partie. "Ich war zufrieden mit meiner Vorstellung, aber gegen Ivan wird es schwieriger werden. Ich hoffe, dass ich wieder gut returnieren kann - das wird entscheiden", meinte Ferrero.

Marathon-Game an Ljubicic
Ein praktisch fehlerfrei agierender Tommy Robredo musste sich der Aufschlag-Macht von Ivan Ljubicic beugen. Der Spanier, der insgesamt drei Fehler von der Grundlinie beging, war im ersten Set knapp dran - bei 5:5 hatte er in einem Game, das 15 Mal über Einstand ging, vier Breakbälle. Der Kroate verwertete seinen zehnten Spielball und erzwang den Tiebreak. Dort gab Ljubicic mit leichten Fehlern einen 6:2-Vorsprung beinahe aus der Hand, siegte aber noch 7:5.

Service zu mächtig
Im zweiten Durchgang durchbrach Ljubicic gleich im ersten Spiel das Service des angeschlagenen Spaniers. Die Nummer fünf des Turniers hatte zwar Chancen zum Rebreak, doch der kroatische Aufschlag-Riese gab den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Bei 5:3 wehrte Robredo bei eigenem Service noch drei Matchbälle ab, doch den ersten Matchball bei eigenem Aufschlag nützte Ljubicic cool: Nach einem Stopp rückte er ans Netz auf um dann mit einem lockeren Volley abzuschließen.

Hungriger Kroate verspricht "viel Tennis"
Der Kroate ist dank elf Siegen (zwei im Daviscup, Turniersieg in Metz) in Folge vollgepumpt mit Selbstvertrauen: "Mit jedem Match, fühl ich mich wohler. Heute habe ich besser als gestern gespielt, und im Finale werde ich noch besser spielen." Das letzte Duell mit Ferrero hat Ljubicic zwar verloren aber das liegt mehr als zwei Jahre zurück. Der Kroate ist hungrig: "Ich kann in Wien den größten Titel meiner Karriere gewinnen, und ich habe noch die Chance aufs Masters. Und natürlich können wir noch den Daviscup gewinnen." Für das Duell mit Ferrero prognostiziert er in Anspielung auf das Best-of-five-Finale: "Wir werden viel Tennis sehen. Hoffentlich mit dem besseren Ende für mich."

Aus der Stadthalle: Peter Robic


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