Eitze und Olli top - die Stadthallen-Bilanz der Österreicher

tennisweb.at über alle acht österreichischen Teilnehmer der BA-CA Tennistrophy 2005: Marach neue Nummer zwei, Eitzinger kratzt an Top 200, Koubek vor dem Absturz.

Erstmals seit 1992 (Horst Skoff, Thomas Buchmayer, Alex Antonitsch) standen mit Rainer Eitzinger, Jürgen Melzer und Oliver Marach wieder drei Österreicher im Achtelfinale des Wiener Stadthallenturniers. Ins Viertelfinale kam jedoch zum dritten Mal in Folge (seit Melzer 2002) kein ÖTV-Athlet. tennisweb.at beleuchtete das Abschneiden der Lokalmatadore im Detail.

Rainer Eitzinger, der Ãœberraschungsmann
Der 22-jährige Tiroler ist aus österreichischer Sicht der Spieler des Stadthallenturniers 2005. Als Letzter rutschte er in die Qualifikation, überstand diese ebenso wie die erste Hauptrunde und verdiente 8350 Euro Preisgeld - knapp halb soviel wie im restlichen Jahr 2005. Gegen die Nummer eins Nalbandian verlor er zwar, dennoch gibt’s für "Eitze" 35 Entry-Ranking-Punkte, die ihn von Platz 229 knapp an die Top 200 heranbringen werden. Rainer sollte damit wieder die Nummer-vier-Position in Österreich übernehmen.

Stefan Koubek, der Enttäuscher
Österreichs ehemalige Nummer eins vergab in Runde eins gegen Qualifikant Jean-Rene Lisnard ein 6:4, 4:0 und konnte damit sein Achtelfinale aus dem Vorjahr nicht verteidigen. Der Wahl-Wiener, der derzeit an Weltranglistenposition 102 liegt, wird dadurch etwa zehn Positionen im Ranking verlieren. Doch das Schlimmste steht dem 28-Jährigen noch bevor, nächste Woche fallen 90 Punkte aus Madrid aus der Wertung - Stefan wird ja dort nicht spielen. In zwei Wochen gilt es dann 110 Zähler vom Basel-Semifinale zu verteidigen. Ihm droht der Fall aus den Top 200.

Oliver Marach, der Zweier
Kein aktiver österreichischer Tennisprofi konnte Jiri Novak bisher schlagen - bis Oliver Marach kam. In Runde zwei kam dann gegen Titelverteidiger Lopez unglücklich das Aus, aber Olli hat allen Grund zur Freude: Mit den gewonnenen 25 Punkten geht’s für ihn in Richtung Top 120. Außerdem wird er nach Madrid Stefan Koubek als Österreichs Nummer zwei ablösen. "Das ist mir nicht wichtig. Ich würde mir wünschen, dass wir alle unter den Top 100 ständen", meinte der Steirer dazu. An den Top 100 will er auf seiner Südamerika-Sandplatz-Challenger-Tournee arbeiten.

Alex Peya, der Formfinder
Trotz neuem Umfeld konnte Alex Peya nicht an alte Erfolge anschließen. Im Vorjahr erreichte der Lokalmatador in Wien das Achtelfinale, gegen Titelverteidiger Lopez war er zwar auch heuer knapp dran, es reichte aber nicht. Der 25-Jährige (ATP 266) wird 20 Punkte und etwa 30 Positionen einbüßen, kann sich aber mit 4400 Euro trösten. Positiv: Der Aufwärtstrend des Wieners nach der erschreckenden 3:16-Siegbilanz in den ersten sieben Monaten 2005 ist bemerkbar. Bei den Challengern in Seoul und Busan sowie drei Futures in China will Alex heuer noch punkten.

Jürgen Melzer, der Matchball-Vergeber
Der Returnfehler bei Matchball Melzer zum 7:5 im dritten Satz gegen Jean-Rene Lisnard kostete Österreichs Nummer eins 7410 Euro, 35 ATP-Punkte und sein zweites Viertelfinale in der Stadthalle nach 2002. Eigentlich wollte der Deutsch-Wagramer Lisnard "an die Wand spielen", stattdessen versank Melzer nach der Partie im Boden, "ich war heute einfach zu müde". Madrid und St. Petersburg stehen nun für den 24-Jährigen auf dem Plan, seine 75 Punkte aus Paris wird er nicht verteidigen, "da steh ich nicht im Hauptbewerb". Auf das Ranking wird das aber kaum Auswirkungen haben, die Nummer 52 der Welt wird so gut wie sicher in den Top 60 überwintern.

Mathias Feitsch, der Punkter
U18-Meister Mathias Feitsch unterlag Österreicher-Killer Jean-Rene Lisnard in der ersten Qualifikationsrunde. Der 16-jährige Schützling von Ruslan Rainov spielte erstmals vor einer derartigen Kulisse und bekommt neben dem Match gegen einen späteren Viertelfinalisten auch seinen ersten ATP-Punkt.

Andreas Haider-Maurer, der Blitzstarter
Österreichs bester 18-Jähriger vergab eine 4:1-Führung mit der Chance auf 5:1 gegen die Nummer 128 der Welt Simon Greul. Dann riss der Faden, haarsträubende Fehler erstaunten das Publikum ebenso wie den Niederösterreicher: "Ich weiß nicht, was los war. Nachdem ich das Game auf 5:1 nicht gemacht hatte, lief es gar nicht mehr." Bleibt zu hoffen, dass Andi schon bald ein Match auf jenem Niveau durchspielen kann, mit dem er in der Stadthalle gestartet war. Schon beim Prag-Future in der nächsten Woche gibt's den nächsten Versuch.

Julian Knowle, der Wenigspieler
Nach knapp zwei Monaten bestritt Julian Knowle in der Wien-Qualifikation wieder ein Einzelmatch. Gegen Nicolas Almagro gewann der Vorarlberger zwar Satz eins, doch dies sollte nicht reichen. Da der 31-Jährige 2004 mit einer Wildcard für den Hauptbewerb in Wien bedacht worden war, verliert er vier Zähler in der Einzelrangliste und damit seine Platzierung in den Top 600 (derzeit ATP 582).

Aus der Stadthalle: Peter Robic


Die tennisweb.at-Ergebnisse aus Wien:
Herren-Quali
Herren
Herren-Doppel
Tournament of Champions


zurück zur Übersicht