Eitzinger als Ehrenretter der Österreicher

Rainer Eitzinger konnte gegen Lukasz Kubot ein 1:6, 2:4 noch umdrehen und zog als einziger Österreicher in die zweite Qualifikationsrunde der Stadthalle ein. Bei den Champions steht Thomas Muster im Finale.

Kämpferisch stark präsentierte sich Rainer Eitzinger in der ersten Qualifikationsrunde des Stadthallenturniers. Der 22-jährige Tiroler schlug den Polen Lukasz Kubot mit 1:6, 6:4, 7:6 (3) und steht morgen als einziger Österreicher in der zweiten Qualifikationsrunde des 565.000 Euro-Turniers in Wien. Dabei hatte es lange gar nicht gut für den Schützling von Horst Skoff ausgesehen, 1:6 und 2:4 war Rainer gegen die Nummer 149 der Welt bereits zurückgelegen. "Ich hab den Ball am Anfang einfach nicht gespürt", so der einzige Österreicher im Qualifikationsfinale.

Kubot trotz besserer Chancen geschlagen
Der Tiroler kam in der Folge immer besser in die Partie, konterte den zunächst so souverän agierenden Polen immer öfter aus und überraschte auch mit gelegentlichen Netzangriffen. Das Break auf 5:4 bestätigte Eitzinger dann nach Abwehr eines Re-Breakballs zum 6:4. Ohne Aufschlagverluste ging der letzte Durchgang dann ins Tiebreak, Kubot war dem Break aber näher, hatte bei 4:3 zwei Chancen auf 5:3. Doch Rainer rettete sich ins Tiebreak, den er als der konstantere und aggressivere Spieler 7:3 gewann. Sicher nicht unbedeutend, dass Kubot erst gestern beim Mons-Challenger gegen Olivier Rochus unterlegen war und erst heute nach Wien anreisen konnte.

Oldies in Diskolautstärke
Bereits während der Qualifikationspartien wollten die Veranstalter das Publikum offenbar auf das "Tournament of Champions" einstimmen. In den Wechselpausen wurden Hits der 60er, 70er und 80er in beinahe unangenehmer Lautstärke gespielt. Zum "Sportlichen": Petr Korda schlug bei den Legenden Michael Stich, Thomas Muster setzte sich gegen Goran Ivanisevic durch. Morgen bestreiten Stich und Ivanisevic das Spiel um Platz drei, Muster und Korda das Finale.

Haider-Maurer vergibt Chance auf 5:1 - "dann lief es nicht mehr"
Bei 4:1 hatte Andreas Haider-Maurer die Chance auf ein weiteres Break gegen den Deutschen Simon Greul, doch die Nummer 127 der Welt drehte die Partie noch einmal - 5:7 und 1:6 war der Endstand aus der Sicht des Niederösterreichers. "Ich weiß nicht was los war. Nachdem ich das Game auf 5:1 nicht gemacht hatte, lief es gar nicht mehr. Ich war müde, unkonzentriert und hab nicht mehr an den Sieg geglaubt", resümierte Andi. Bis zum 4:1 hatte der Rainov-Schützling die Partie dominiert, etliche Winner geschlagen und den Sieger des Oberstaufen-Challengers im Griff gehabt. Haider-Maurer: "Dann hat er aber auch besser gespielt, vor allem sein Service war dann stark."

Sandplatztennis besteht gegen Serve-and-Volley
In seinem ersten Single-Match seit der Qualifikation für das ATP-Turnier in New Haven im August, machte Österreichs Doppelspezialist Julian Knowle gegen die Nummer 101 der Welt Nicolas Almagro aus Spanien gute Figur, musste sich aber letztlich mit 6:4, 5:7, 3:6 geschlagen geben.

Spanier letztlich souverän
Almagro, der seit Kitzbühel keine zwei Partien in Folge mehr gewinnen konnte, wurde von Knowles Netzangriffen immer wieder überrascht. Mit Fortdauer des Matches kam der Grundlinienspezialist aber immer besser ins Spiel und siegte letztlich souverän. Zwei Österreicher können es noch besser machen - Andreas Haider-Maurer und Rainer Eitzinger sind heute noch im Quali-Einsatz.

Kurzauftritt von Feitsch
Knapp eine Stunde dauerte der erste Auftritt von Mathias Feitsch in der Wiener Stadthalle 2005. Der routinierte Franzose Jean-Rene Lisnard ließ dem Schützling von Ruslan Rainov lediglich zwei Games, 2:6, 0:6 lautete das ernüchternde Resultat aus der Sicht des Wildcardspielers. Der Franzose, derzeit Nummer 140 der Welt, diktierte erwartungsgemäß das Tempo, hatte die Partie stets im Griff, sah sich aber immer wieder mit Winnern seines Gegners konfrontiert - leider auch mit zu vielen Fehlern. Überrascht schien der 16-Jährige von der Return-Stärke seines Kontrahenten, Lisnard spielte praktisch jeden Aufschlag lang zurück.

Abgeklärt zu zwei Breaks
Knapp 200 Besucher hatten sich zum Qualifikations-Auftakt der BA-CA Tennistrophy um 11 Uhr in die Halle verirrt. Die zahlenden Gäste (Karten für die Qualifikation und den Senioren-Event kosten zwischen 15 und 25 Euro) sahen den 16-jährigen Österreichischen U18-Meister Mathias Feitsch, der durchaus zeigte, dass er sein Handwerk versteht. Vor allem bei seinen zwei Breaks gegen Lisnard war Feitsch abgeklärt, nahm sich Zeit und schlug dann zu. Manchmal wirkte die Spielanlage des Wieners zu offensiv, einige haarsträubende Fehler waren wohl auf mangelnde Routine zurückzuführen und auf die offensichtliche Nervosität. Übrigens: Im Anschluss an die Partie legte Lisnard am Center Court noch eine Trainingssession ein.

Der Spielplan von Sonntag:
Center Court
13 Uhr Norman - Dupuis
nb. 15 Uhr Ivanisevic - Stich (Seniors)
nb. 17 Uhr Muster - Korda (Seniors)

Halle B
13 Uhr Simon - Lisnard
fb. Almagro - Greul
fb. Eitzinger - Snobel

pr


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