Damen gegen die Schweiz, Herren gegen Ecuador

FedCup-Captain Alfred Tesar ist "zufrieden", Daviscup-Kapitän Thomas Muster spricht von einem "Wunschlos".

Die FedCup-Auslosung in der ITF-Zentrale in London hat den Österreichischen Teams durchaus lösbare Aufgaben beschert. Erfreulich: Beide ÖTV-Mannschaften wurden gesetzt. Das Damenteam trifft in der FedCup-Relegation der Weltgruppe I am 9. und 10. Juli auswärts auf die Schweiz, die österreichischen Herren bekommen es in der Daviscup-Relegation der Weltgruppe I vom 23. bis 25. September daheim mit Ecuador zu tun.

Zufriedener Tesar hofft auf Babsi Schwartz
"Ich bin mit der Schweiz als Gegner zufrieden. Schade natürlich, dass wir keine Heimpartie bekommen haben. Aber die Schweiz ist von der Anreise und den klimatischen Bedingungen kein schlechtes Los", so die erste Reaktion des ÖTV-Kapitäns Alfred Tesar zu den Gegnerinnen. "Die besten Schweizerinnen haben die letzte Partie ausgelassen, sie haben also noch ein paar Asse im Ärmel. Dazu kommt Timea Bacsinszky, ein vergleichbares Talent wie es Tamira Paszek ist. Aber wir haben auch noch eine Babsi Schwartz", ergänzte der Captain.

Es gab noch kein "richtiges" Duell
Zum erst zweiten Mal in der Geschichte des FedCups treffen Österreich und die Schweiz aufeinander. Das bisher einzige Duell fand 2000 statt, Patty Schnyder und Emmanuelle Gagliardi gewannen in Bratislava gegen Babsi Schett und Patricia Wartusch mit 2:1. Der FedCup-Modus war damals ein anderer, man spielte an einem Ort in zwei Dreiergruppen die Finalisten-Teams aus. Diese bestritten dann das FedCup-Finale.

Die besten fehlten bei der Schweiz
Die Schweiz musste in der ersten FedCup-Partie der Weltgruppe II vor anderthalb Wochen auf ihre besten drei Spielerinnen verzichten: Patty Schnyder (WTA 13), Emmanuelle Gagliardi (WTA 92) und Marie-Gayany Mikaelian (WTA 153). Die Matchwinnerin gegen die Slowakei wurde die erst 15-jährige Timea Bacsinszky (WTA 274). Die Nummer 16 der ITF-Juniorinnenrangliste U18 gewann ihre beiden Einzeln, an der Seite von Myriam Casanova (WTA 223) auch das Doppel. Und auch im Head-to-head mit Tamira Paszek führt Timea 1:0, das bisher einzige Aufeinandertreffen gab es beim ITF-Vorbereitungsturnier auf die Australian Open in Melbourne.

"Wunschlos" für das gesetzte Österreich
"Verglichen mit den anderen Möglichkeiten, ist Ecuador zu Hause sicherlich ein Wunschlos", meinte Thomas Muster gegenüber tennisweb.at. "Aber ein Wunschlos bedeutet nicht unbedingt auch einen Sieg", ergänzte der Steirer. Er zollt den Lapentti-Brüdern Nicolas und Giovanni Respekt, "vor allem Nicolas kann im Daviscup immer für eine Überraschung sorgen". Erfreut zeigte sich Muster vor allem über die Setzung seines Teams: "Endlich gibt es mit der Daviscup-Rangliste eine klare Richtlinie. Österreich hat die Setzung schon lange verdient."

Schlechte Bilanz der Österreicher
Österreich und Ecuador treffen zum ersten Mal in der über 100-jährigen Geschichte des Daviscups aufeinander. Im Team der Südamerikaner spielen seit 1998 die Brüder Nicolas und Giovanni Lapentti. Auf keine positiven Erfahrungswerte können Österreichs potenzielle Einzelspieler Jürgen Melzer und Stefan Koubek gegen Ecuadors Nummer eins Nicolas Lapentti zurückgreifen. Melzer liegt im Head-to-head mit dem älteren der Brüder 0:2 zurück, Koubek 2:4. Der 28-jährige Nicolas war im Jahr 2000 bereits die Nummer sechs der ATP-Weltrangliste, und er sorgte kürzlich mit seinem Semifinaleinzug in Houston und der Dreisatzpartie gegen den späteren Turniersieger David Nalbandian in München für Aufsehen. Sein knapp fünf Jahre jüngere Bruder Giovanni war es jedoch der die entscheidenden drei Punkte gegen Mexiko in der ersten Runde der Americas Zone holte, und er war auch im entscheidenden Spiel gegen Paraguay (5:0) im Einzeleinsatz.

Die übrigen FedCup-Relegationsbegegnungen: (erstgenannte haben Heimrecht)
Belgien (gesetzt) – Argentinien
Kroatien – Deutschland (gesetzt)
Tschechische Republik – Italien (gesetzt)

Die übrigen Daviscup-Relegationsbegegnungen: (erstgenannte haben Heimrecht)
Kanada – Weißrussland (gesetzt)
Chile (gesetzt) – Pakistan
Tschechische Republik (gesetzt) – Deutschland
Italien – Spanien (gesetzt)
Indien – Schweden (gesetzt)
Schweiz (gesetzt) – Großbritannien
Belgien – USA (gesetzt)

pr




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