Endstand 1:4 – junge ÖTV-Mädels verkaufen sich teuer

Nach dem sensationellen Unentschieden nach Tag eins beim FedCup-Duell mit Frankreich, gingen am zweiten Spieltag alle drei Partien an die Gäste.

1:4 ist der für Österreich respektable Endstand im FedCup-Duell mit der Nummer-eins-Nation Frankreich. Im Abschließenden Doppel setzten sich Nathalie Dechy und Virginie Razzano gegen Sandra und Daniela Klemenschits mit 6:4 und 7:5 durch. Zuvor waren Yvonne Meusburger und Tamira Paszek jeweils knapp unterlegen.

Guter Kampf der Zwillinge
Im bereits bedeutungslosen fünften Match der FedCup-Begegnung mit Frankreich debütierten die Klemenschits-Zwillinge Sandra und Daniela. Die Salzburgerinnen standen vom ersten Ballwechsel voll unter Strom, zeigten vollsten Einsatz und hielten das Duell mit Dechy und Razzano offen. Ein Break zum 4:5 entschied den ersten Satz zugunsten der Französinnen. Im zweiten Satz konnten Sandra und Daniela das Tempo nicht mehr ganz mitgehen und wurden früh zum 1:3 gebreakt. Sie kamen mit starker Netzarbeit noch mal zurück, wehrten bei 4:5 zwei Matchbälle ab und schafften das Rebreak. Den Aufschlagverlust von Sandra zum 5:6 konnten die Twins jedoch nicht mehr wettmachen.

Tesar zufrieden, Goven erleichtert
"Mit den Ergebnissen kann man zufrieden sein, wir haben keinen Abschuss kassiert. Tamira hat Potenzial bewiesen, Yvonnes Leistung war ebenso stark. Auch die Leistung im Doppel war wirklich gut, unser junges Team hat Perspektiven. Schade nur, dass Sybille Bammer nicht mehr da war, gegen Dechy wäre heute einiges möglich gewesen", so die Kurzanalyse des österreichischen FedCup-Kapitäns. Sein französisches Pendant Georges Goven wirkte erleichtert: "Ich hatte nur mehr zwei fitte Spielerinnen, Mary Pierce und Amelie Mauresmo konnten beide nicht antreten." Er sprach dem ÖTV-Team Potenzial zu, besonders angetan hat es dem französischen Captain Tamira Paszek: "Das kleine Mädchen hat echte Killer-Schläge. Sie ist für 14 Jahre extrem relaxt."

Routine setzt sich durch
Im vierten Einzel standen einander Tamira Pazek und Nathalie Dechy gegenüber. Dabei spielte die 14-jährige Debütantin zu Beginn sensationell. Die Nummer 40 der Junioren-Weltrangliste dominierte die WTA-Fünfzehnte deutlich, setzte vor allem ihre sehr starke Rückhand immer wieder stark ein, schoss der routinierten Französin sensationelle Winner. Beim Stand von 5:2 roch es bereits nach der ganz großen Überraschung im ersten Durchgang, dann machten sich jedoch bei Paszek die Nerven bemerkbar. Ihr Spiel wurde fehleranfälliger, wie schon bereits gegen Razzano am Vortag ließ vor allem die Vorhand nach. Dechy holte auf 6:5 auf, worauf sich Paszek ins Tiebreak retten konnte. Im Tiebreak führte die junge Vorarlbergerin erneut mit 5:3, aber auch diesmal spielte die französische Nummer zwei ihre Routine aus, holte sich das Tiebreak und damit den Satz am Ende mit 7:5.

Schnelles Ende
Im zweiten Satz war bei Paszek anfangs sichtlich die Luft heraussen. Schnell stellte Nathalie Dechy auf 3:0, bevor die Vorarlbergerin eine Verletzungspause nahm. Der Teamarzt begründete: "Tamira hat sich beim Training am Samstag Abend leicht an der rechten Schulter verletzt, hat es mit dem Training vielleicht etwas übertrieben. Es sollte aber nicht zu dramatisch sein." Nach der Behandlung von Masseur Kurt Waltl holte sich Paszek zwar noch zwei Games, insgesamt war Dechy nun aber zu stark. Die WTA-Nummer 15 holte sich nach insgesamt 1:43 Stunden den zweiten Durchgang mit 6:2 und brachte somit Frankreich uneinholbar mit 3:1 in Führung.

"Heute bin ich sehr zufrieden"
"Es war ein tolles Erlebnis für Österreich im FedCup zu spielen, den Teamgeist zu erleben. Auch mit meiner Leistung heute bin ich sehr zufrieden. Im ersten Satz habe ich wirklich super gespielt, Druck ausgeübt und viel weniger Fehler gemacht als beim ersten Match", meinte Tamira. "Ein paar solcher Matches noch, dann werde ich diese auch erfolgreich beenden können."

Kein Aufschlaggewinn - Razzano holt Satz eins
Ebenfalls nicht erfolgreich beenden konnte Yvonne Meusburger ihre Partie gegen Virgini Razzano. Den Einstieg in dieses Match hatte sich die 21-Jährige mit Sicherheit anders vorgestellt, gleich im ersten Game gelang der Französin ein Break. Während des gesamten ersten Satzes blieb das Service der Schwachpunkt im Spiel der Vorarlbergerin, Meusburger gelang kein einziger Aufschlaggewinn. Die Französin bestimmte hingegen meist das Spiel von der Grundlinie, und so ging der erste Satz verdient mit 6:3 an Razzano.

Satz der vergebenen Chancen
Im zweiten Satz startete die Vorarlbergerin deutlich besser, brachte zu Beginn ihr erstes Aufschlaggame durch und breakte Razzano zum 2:0. Danach konnte Meusburger ihre Chancen, das Match auszugleichen, nicht verwerten. Bei 3:1 blieben zwei Möglichkeiten auf eine 4:1-Führung ungenützt, bei 5:4 profitierte die französische Nummer drei von drei unerzwungenen Fehlern der Österreicherin. Und auch beim Stand von 5:6 vergab die Vorarlbergerin drei Breakbälle mit leichten Vorhandfehlern, bevor sie doch noch zum 6:6 ausgleichen konnte. Im Tiebreak war das Spiel von Meusburger zu fehlerhaft, nach 1:45 Stunden brachte Virginie Razzano die Franzosen zum ersten Mal in Führung.

"Leider hat der Aufschlag nicht funktioniert"
"Ich hab heute einfach ein bisschen zu viele Fehler gemacht, speziell im ersten Satz. Ich bin nicht ganz zu Recht gekommen mit dem leichten Wind, der mich beim Aufschlag immer wieder behindert hat", sagte Meusburger nach ihrem Match. Auch Alfred Tesar bestätigte: "Razzano hat beständig Druck gemacht, Yvonne hat oft auch gut gekontert. Leider hat aber der Aufschlag nicht funktioniert, deswegen hat es heute mit dem Sieg nicht geklappt."

ap





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