Die Chance lebt - sensationelles 1:1 nach Tag eins!

Nach dem sensationellen Sieg von Yvonne Meusburger über Nathalie Dechy unterlag Österreichs Debütantin Tamira Paszek der französischen Ersatzfrau Virginie Razzano in zwei Sätzen.

1:1 lautet das mehr als überraschende Resultat nach Tag eins im FedCup-Länderkampf zwischen Österreich und Frankreich. Nachdem Yvonne Meusburger in der ersten Begegnung gegen Nathalie Dechy Österreich sensationell in Führung gebracht hatte, unterlag Debütantin Tamira Paszek der französischen Ersatzfrau Virginie Razzano klar.

Toller Start, toller Kampfgeist
Meusburger führte im ersten Satz nach taktisch und kämpferisch toller Leistung mit 5:3 - das variantenreiche, laufstarke Spiel der Vorarlbergerin bereitete Dechy unerwartete Probleme. Die Nummer 15 der Welt beging Fehler in Serie, Meusburger kämpfte großartig und konterte perfekt.

Tiebreak bricht Dechy
Meusburger vergab ihre 5:3-Führung, doch im Tiebreak kämpfte sie sich durch - mit 7:3 schaffte sie die erste Sensation, hatte doch kaum jemand mit einem österreichischen Satzgewinn im gesamten Länderkampf gerechnet. Im zweiten Satz hatte Dechy überhaupt nichts mehr entgegen zu setzen: Die Australian Open-Semifinalistin fand kein Mittel gegen das solide Konterspiel von Yvonne, die nach 1:47 Stunden ihren dritten Matchball zum 7:6, 6:2 verwertete.

"Bin sehr, sehr froh"
"Ich hab immer an meine Chance geglaubt", sagte Yvonne gleich nach dem Match, "auch wenn man sagen muss, dass Nathalie heute nicht ihren besten Tag erwischt hat. Aber meine Taktik, aktiv zu bleiben und an meine Chance zu glauben, hat sich ausgezahlt. Ich bin überglücklich!"

Razzano statt Mauresmo
Im zweiten Single traf die 14-jährige Debütantin Tamira Paszek nicht auf Amelie Mauresmo, die wegen einer Bauchmuskelzerrung kurzfristig abgesagt hatte, sondern auf Virginie Razzano. Der jungen Österreicherin gelang anfangs zwar ein Break, insgesamt machte sich der Unterschied zwischen der aktuellen WTA-Nummer 36 und der Nummer 40 der Jugend-Weltrangliste doch noch deutlich bemerkbar - 21 unerzwungene Fehler der Debütantin allein in Satz eins sprachen eine deutliche Sprache zugunsten von Razzano, die Durchgang eins mit 6:3 holte.

Aufschwung in Satz zwei - aber der Aufschlag ließ aus
In Durchgang zwei schien die Vorarlbergerin ihre Nervosität etwas abgelegt zu haben, vor allem das Grundlinienspiel wurde deutlich sicherer. Knackpunkt im Spiel der jungen Österreicherin blieb der Aufschlag: Neun Doppelfehler und kaum erste Aufschläge im Feld sorgten dafür, dass alle drei Games, die Tamira im zweiten Satz machte, Breaks waren.

Beeindruckende Rückhand
Dennoch feierte die jüngste österreichische FedCup-Spielerin der Geschichte eine gelungene Premiere im Nationalteam. Während beim Aufschlag und bei der Vorhand noch deutliche Reserven zu erkennen waren, brillierte die Dornbirnerin mit ihrer Rückhand.

"Tamira war heute überhaupt nicht am Platz"
Tamira nach dem Match: "Es war toll, hier zu spielen. Von der Grundlinie hat alles gepasst, nur ohne Aufschlag ist es einfach schwer. Aber es war meine erste Partie auf so einer Bühne, da ist man natürlich nervös." Kritischer zeigte sich Trainer-Vater Ariff Mohammed: "Tamira war heute überhaupt nicht am Platz. Die Kulisse hat sie natürlich beeindruckt, aber sie hätte viel besser spielen können."

Mauresmo oder Razzano - das ist hier die Frage
Am morgigen Sonntag geht es ab 10 Uhr mit dem dritten Einzel weiter. Unklar ist jedoch noch, ob die französische Nummer eins ihre Verletzung bis dorthin auskuriert hat und doch noch starten kann. Alfred Tesar: "Mauresmo wird morgen sicher eingesetzt, das ist meine Einstellung." Sein französischer Kollege widerspricht jedoch: "Das war heute kein Trick von uns, Amelie fühlt sich wirklich nicht wohl. Würden wir sie morgen aufstellen, wäre das eine Beleidigung dem österreichischen Team gegenüber." Ersetzt Razzano die Nummer drei der Welt erneut, hat Meusburger mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Dechy allerdings sicher Chancen auf einen weiteren Sieg.

"Tamira kann Dechy herausfordern"
Im zweiten Match am morgigen Tag hat Tamira Paszek gegen Nathalie Dechy erneut die Chance, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Alfred Tesar: "Morgen ist auf jeden Fall noch einiges möglich. Wenn Tamira ihr schnelles Spiel besser durchziehen kann, dann kann sie Dechy sicher herausfordern."

ap




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