Damen-Staatsliga 2005: Stars als größte Sorgenkinder?

Die Staatsliga steht wieder vor der Tür: Mit neuem Modus kämpfen die acht Teams um den Aufstieg in die Superliga.

"Wir wissen noch nicht einmal, wie oft Daniela überhaupt spielen kann. Das kommt ganz auf ihre internationalen Verpflichtungen an, die natürlich auch sehr wichtig sind.", so beschreibt Nobert Kix, Mannschaftsführer beim Wiener Park Club, die Ausgangssituation vor der in knapp zwei Monaten beginnenden Damen-Staatsliga. Und trifft damit wohl den Nagel auf den Kopf. Denn abgesehen von zwei teilnehmenden Vereinen, dem Wiener Athletiksport Club und dem Hietzinger TV, besteht der Kern der meisten Mannschaften aus Spielerinnen, denen internationale Engagements wohl vorgehen.

Hoffnung auf Erfolglosigkeit?
Geht man nach den internationalen Rankings ist der Wiener Park Club der Favorit im Match um den Aufstieg in die Superliga. Dort befindet sich mit Daniela Kix, der aktuellen WTA-Nummer 361, die bestplatzierte Spielerin der ganzen Spielklasse. Gerade da liegt jedoch der Hund begraben: Kix versucht wie auch einige andere Spielerinnen der Staatsliga, etwa Anna Miller vom Badener AC oder Verena Amesbauer vom GAK, möglichst viele Punkte auf internationaler Ebene zu sammeln. Stimmen die Erfolge dort, ist ein Antreten in der nationalen Liga oftmals nicht möglich. Deshalb drängt sich von den acht Teams auch kein eindeutiger Titelaspirant auf, was auch Norbert Kix unterstreicht: "Es ist schwer, einen Favoriten zu nennen. Man muss wirklich erst einmal abwarten, welche Spielerinnen tatsächlich antreten können."

Verletzungssorgen bei Kix II
Doch auch andere Probleme plagen die Teams. Spielervater Kix: "Sabrina, meine zweite Tochter, ist schon seit November außer Gefecht. Sie ist bei der letzten Staatsliga-Partie im Vorjahr umgeknickt, danach hatte sie mit einem Virus und Knieproblemen zu kämpfen. Erst vor kurzem sind ihr die Sehnen, die im Knöchel gerissen sind, genäht worden. Das Training wird sie jedoch erst in etwa sechs Wochen aufnehmen können."

Von der Kreis- in die Staatsliga
Unabhängig davon, ob sich die jüngere der beiden Kix-Schwestern rechtzeitig wieder in Form bringen kann – einen Youngster hat der Park Club auf jeden Fall im Team: Kathi Negrin. Die 14-Jährige kam von der SG Erlach aus Niederösterreich, wo sie in der vorigen Saison ihre Mannschaft als Nummer eins zum Meistertitel in der Kreisliga zwei des Kreis Süd führte. Norbert Kix sieht in der Umstellung in die Staatsliga kein Problem: "Ich kenne die Kathi jetzt schon relativ lange und hab sie schon bei einigen Matches bei Damenturnieren beobachten können. Dort hat sie sich immer wacker geschlagen. Deswegen glaub ich auch, dass sie in der Staatsliga gut mithalten kann."

"Vom Titel zu reden wäre vermessen"
Neben dem Aufsteiger Altmannsdorfer TC kam auch der Badener AC aus der Niederösterreichischen Landesliga A neu in die zweithöchste Spielklasse. Dort hatte man zwar mit Ex-Mannschaftsführerin und ÖTV-Nummer 44 Birgit Riederer einen prominenten Abgang, mit Anna Miller und Neuzugang Denise Vock stellt der Aufsteiger dennoch eine starke Truppe. Die Saisonziele der Badener bringt Mannschaftsführer Werner Falb auf den Punkt: "Ich glaube fest daran, dass wir die Klasse halten können. Wir haben eine sehr starke Mannschaft und konnten gute neue Spielerinnen verpflichten. Höhere Ziele will ich mir aber nicht stecken. Gar vom Titel zu reden halte ich für vermessen. Wir wollen uns heuer einmal in der Liga etablieren."

Neuer Modus - selbes Spiel
Der neue Modus, der statt zwei Vierergruppen mit anschließendem Playoff nur eine Achtergruppe vorsieht, wird von beiden Mannschaftsführern neutral gesehen. Norbert Kix: "Wir müssen uns einmal ansehen, wie sich das entwickelt. Grundsätzlich glaube ich aber nicht, dass sich dadurch eine wesentliche Änderung ergibt." In dieselbe Kerbe schlägt auch Werner Falb: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Modus viel Unterschied macht. Wir werden sehen."

ap


Die aktuellen Mannschaftslisten und Auslosungen der Damen-Staatsliga 2005 sind hier auf der Website des ÖTV zu sehen.


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