Mehr Spieler, mehr Turniere, mehr Erfolg - Schallers Sportkonzept

Neo-Sportdirektor Gilbert Schaller präsentierte sein Sportkonzept.

Heute präsentierte Gilbert Schaller, der am 1. April das Amt des ÖTV-Sportdirektors antreten wird, sein Sportkonzept in der Südstadt. Die Eckpfeiler hatte der Steirer, der einen Fünfjahresvertrag unterschrieben hat und zwischen 40 und 45 Wochen im Jahr für den Verband arbeiten wird, bereits im Interview mit tennisweb.at am 4.3. erläutert. Heute stellte der Ex-Daviscupper sein Konzept der breiten Öffentlichkeit vor.

Neue Namen in der Südstadt!
Schaller selbst will seine Jugendtruppe mit Scheiring, Reissig und Weihs weiterhin betreuen, der Steirer Marc Rath und der Niederösterreicher Marcus Fux werden ab Herbst voraussichtlich dazustoßen. Thomas Strengberger wird neben Christoph Hödl auch die HSZ-Gruppe betreuen – Richard Ruckelshausen und Andreas Haider-Maurer haben derzeit die besten Chancen, aufgenommen zu werden. Thomas Weindorfer wird mit seiner Gruppe weiterarbeiten. Zuwachs für die Eipeldauer-Truppe ist auch absehbar, Magdalena Österle und Melanie Klaffner zeigten sich interessiert. "Gegebenenfalls werden wir auch einen weiteren Trainierposten besetzen", so "Schilli".

Fünf Vierer-Gruppen sollen's werden
Die aktuellen Südstadt-Kader: HSZ-Gruppe von Thomas Weindorfer mit Martin Fischer, Philipp Oswald, Armin Sandbichler, Christoph Steiner, sowie Rainer Eitzinger. Christoph Hödl trainiert mit Thomas Strengberger. Schaller arbeitet mit Nico Reissig, Alex Scheiring und Yannick Weihs. Peter Eipeldauer betreut Kathrin Glatz, Verena Amesbauer, Kathi Negrin und Christina Dienstl. Hier plant Schaller Veränderungen, das Fernziel sind ausschließlich Vierer-Gruppen. Bei den Burschen drei (je eine für 15-17-Jährige, 17-19-Jährige und eine HSZ-Gruppe) und zwei bei den Mädchen (je eine mit 15-17-Jährigen und eine mit 17-19-Jährigen).

Mit mehr Turnieren unter die Top 100
Um den Athleten den Einstieg ins internationale Turniergeschehen zu erleichtern, plant Sportdirektor Schaller eine Aufstockung der Futures in Österreich. Heuer finden fünf Herren-Futures auf heimischem Boden statt, "in jedem Bundesland ein Herren- und ein Damenfuture zu haben, wäre optimal". Nicht ganz so optimistisch wie sein Vorgänger Stan Franker (Acht Österreicher in fünf Jahren unter den Top 100), sind Schallers Zielvorgaben für die Zukunft: "In fünf bis sechs Jahren wollen wir drei bis vier Herren zwischen 100 und 200 der ATP haben. Bei den Damen sollten es Tamira Paszek, Nikola Hofmanova oder Melanie Klaffner vielleicht schon in den nächsten zwei bis drei Jahren unter die Top 100 der WTA schaffen. Aber auch Kathi Negrin kann es weit bringen."

"Bereitschaft steigern"
Die Wiederbelebung des Leistungszentrums Südstadt ist für Schaller das oberste Ziel. Optimierungsmöglichkeiten sieht der 36-Jährige aber in einigen Bereichen: "Vor allem die Platzsituation im Winter müssen wir verbessern, derzeit stehen uns zuwenig Courts zum Training zur Verfügung. Auch die Kommunikation mit den Medien war zuletzt nicht optimal. Das Wichtigste wird aber sein, die Bereitschaft der Jugendlichen, in die Südstadt zu gehen, zu steigern – dafür muss die Kommunikation mit den Landesverbänden verbessert werden."

Kooperation mit den Privaten geplant
Die Aufgabe des Verbandes sieht Schaller ausschließlich in der Grundlagenarbeit: "Wir bilden die Spieler aus und begleiten sie bis zu ihrem Einstieg auf die Tour. Dann können und sollen sie eigene Wege gehen." Und auch für eigene Wege der Spieler in der Ausbildung ist der 36-Jährige offen: "Wenn jemand außerhalb der Südstadt optimale Trainingsbedingungen hat, kann er gerne dort weitertrainieren. Wir wollen die Besten aber auch zu Trainingswochen in der Südstadt einladen."

"Stan hat mich als seinen Nachfolger aufgebaut"
Was Franker von Schaller unterscheidet ist für den neuen Sportdirektor klar: "Stan wollte immer seinen Kopf durchsetzen und ist damit oft angeeckt. Meine Stärke ist sicher, dass ich kompromissbereiter als mein Vorgänger bin. Vor allem aber bin ich ständig in Österreich." Doch der Steirer streute Franker auch Rosen: "Stan hat mich selbst als seinen Nachfolger aufgebaut, und er steht mir auch weiterhin beratend zur Seite, wenn ich ihn brauche. Dafür möchte ich ihm danken."

Text: Peter Robic




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