Australian Open: Heißer Kampf für Tamira

... Runde drei nach einem wilden Tanz bei 37 Grad.

Tamira Paszek ging als hohe Favoritin in ihre Zweitrundenpartie im Juniorenbewerb der Australian Open 2005 gegen Ellen Barry - bei unbarmherzigen Temperaturen wehrte sich die Neuseeländerin (ITF 108) aber verbissen. Und mit Erfolg: Sie gewann gegen Tamira den ersten Satz mit 6:4 und schien auf dem Weg zur zweiten Überraschung nach ihrem Auftaktsieg über die an 16 gesetzte Thailänderin Pichittra Thongdach (ITF 24, WTA 868).

Taktische Toilet Break
Nach einer 2:0-Führung musste Tamira zwei Breaks hinnehmen. "Ich habe nicht mein Spiel gespielt, die Bälle zu nahe am Körper getroffen", analysierte sie später. Pech hatte die 14-jährige Vorarlbergerin beim Satzball, als der Schiedsrichter eine Entscheidung des Linienrichters overrulte. Tamira protestierte energisch, bekam vom Schiedsrichter ein Warning ausgesprochen - es sah nicht gut aus für Österreichs Hoffnung. Doch ein ungewöhnlicher taktischer Schachzug brachte sie doch noch auf die Siegerstraße: Tamira zog sich auf die Toilette zurück, um ihr erhitztes Gemüt zu beruhigen.

Drei Asse zum Satzausgleich
Das ist ihr beeindruckend gelungen: Zurück am Court, spielte Paszek groß auf, gewann die ersten zwölf Punkte des zweiten Satzes, bestimmte Spiel und Gegnerin. "Ich habe auch den Schläger gewechselt. Weil ich Probleme mit der Saite hatte, die ich hier beim Turnier bespannen ließ. Danach lief es besser, viel besser." Den zweiten Satz beendete sie mit drei Assen – 4:6, 6:1 nach 70 Minuten.

Sieg mit angebrochenem Racket
"Bei 1:1 im dritten Satz habe ich gesehen, dass mein Schläger angebrochen ist. Ich hab gedacht, ich spiel noch dieses Game und dann wechsle ich ihn. Doch dann lief es so gut und ich spielte einfach weiter." Auch daran tat Tamira gut: Sie schaffte das frühe Break zum 2:1, legte noch eins zum 4:1 nach und gewann den Final-Satz klar mit 6:2. Der erste Satz hatte 44 Minuten gedauert, die beiden übrigen insgesamt nur 57 Minuten.

Jetzt gegen Savchuk
Die Statistik des schwierigen Matches beeindruckt: Tamira schlug fünf Asse, insgesamt zwanzig Winner - in Runde drei wird aber wahrscheinlich nicht einmal das reichen. Denn es wartet die Nummer vier des Turniers, die Nummer 288 der WTA, Olga Savchuk aus der Ukraine. Die 17-Jährige (drei Jahre älter als Tamira!) spielt bereits fast ausschließlich Damenturniere - und das mit beeindruckendem Erfolg: Im Herbst stand sie im Viertelfinale des WTA-Turniers von Tashkent, gewann sie aus der Qualifikation ein 25.000 Dollar-Turnier. Ihr Ranking hat Savchuk mit nur neun Turnieren erreicht - ihr hochgerechnetes Niveau liegt bei etwa WTA-Rang 150.

Ruckelshausen im Doppel out
Ein kurzes, aber nicht ganz schmerzloses Ende nahmen die Australian Open für den einzigen Burschen im Feld: Der 17-jährige Wiener Richard Ruckelshausen ging an der Seite von Jurgens Strydom aus Namibia in Doppel-Runde zwei gegen das auf acht gesetzte italienisch-dänische Gespann Arnaboldi/Pedersen mit 1:6, 0:6 unter.

ausnahmsweise nicht
Peter und Peter aus Melbourne,
sondern sw
mit tatkräftiger Unterstützung von Martin Huber.




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