Das war die Stadthalle 2013

20. Oktober 2013. Haas der Niederländer-Spezialist – Wildcard-Abo für Fischer – Knowles Final-Fluch – Thiem begeistert die Halle

Im Endspiel standen sich der Deutsche Tommy Haas und der Niederländer Robin Haase gegenüber – es war das erste Duell der beiden Fast-Namensvetter. Der 35-jährige Haas setzte sich gegen den 26-jährigen Haase mit 6:3 4:6 6:4 durch und feierte seinen 15. ATP-Titel, seinen zweiten in Wien nach 2001. Tommy Haas ist offenbar ein Spezialist für Niederländer. Seine letzte Niederlage gegen einen Holländer datiert aus dem Jahr 1999 (Jan Siemerink in Indianapolis), die elf darauf folgenden Matches gegen einen Oranje gewann der Deutsche.

Haas durch Disqualifikation im Endspiel
Der Finaleinzug von Haas war bereits auf kuriose Weise erfolgt. Nach dem 0:6 im Tiebreak des Entscheidungssatzes zertrümmerte Rosol seinen Schläger und wurde regelkonform mit einem Strafpunkt belegt, nachdem er bereits Ende des zweiten Satzes für einen Fußtritt gegen eine Werbetafel eine Verwarnung erhalten hatte. „Ich war gespannt, ob ihm der Schiedsrichter den Punktabzug gibt. Das war das erste Mal, dass ein Match von mir auf diese Weise zu Ende gegangen ist. Darauf musste ich immerhin 17 Jahre warten“, sagte Haas, der das Wiener ATP-Turnier im Jahr 2001 schon einmal gewonnen hatte. Hier das Video der Disqualifikation:


Noch kein niederländischer Sieg in Wien
Robin Haase hat übrigens seine beiden bisher einzigen ATP-Turniersiege auf österreichischem Boden gefeiert: 2011 und 2012 gewann er jeweils in Kitzbühel. Vor 2013 gab es schon zwei Finali in Wien mit niederländischer Beteiligung; beide Male war es Jan Siemerink und beide Male war auf der anderen Seite ein Deutscher gestanden. Der Niederländer verlor 1991 gegen Michael Stich und 1996 gegen Boris Becker.

Wildcard-Abonnement für Fischer
Martin Fischer hat gegen beide Stadthallen-Finalisten 2013 eine 0:1-Bilanz zu Buche stehen. Viel bemerkenswerter ist, dass der inzwischen 27-Jährige heuer seine insgesamt elfte Wildcard in Wien erhalten hat. Fünf Mal durfte der Vorarlberger bereits im Einzel-Hauptbewerb aufschlagen, ebenso oft im Doppel und einmal in der Einzel-Qualifikation. Seine Bilanz ist wenig ruhmreich: 0:5 im Einzel-Hauptbewerb, 1:5 im Doppel-Hauptbewerb und 1:1 in der Einzel-Qualifikation.

Vierte Finalniederlage für Knowle
Ein weiterer Vorarlberger zeigte in Wien zwar eine gute Leistung, wurde seinen hohen Ansprüchen jedoch nicht ganz gerecht. Julian Knowle konnte auch an der Seite des kanadischen Doppel-Urgesteins Daniel Nestor nicht in der Stadthalle gewinnen. Sie mussten sich dem Duo Lukas Rosol (CZE) / Florin Mergea (ROM) mit 5:7 4:6 geschlagen geben. Es war Knowles bereits elfter Wien-Antritt im Doppel und seine vierte Finalniederlage: 2012 mit Filip Polasek (SVK), 2009 und 2006 mit Jürgen Melzer hatte der inzwischen 39-Jährige ebenso verloren.

Thiem begeistert das Publikum
Die erfreulichste Erscheinung aus österreichischer Sicht war der Auftritt von Dominic Thiem. Der 20-jährige Niederösterreicher gewann zwei Runden und bot der Nummer eins des Turniers Jo-Wilfried Tsonga im Viertelfinale einen erbitterten Kampf. Dieser ging erst im Tiebreak des dritten Satzes zugunsten des französischen Weltranglisten-Achten aus. Der Viertelfinaltag war auch der am besten besuchte in Wien. Der Veranstalter sprach von über 7.000 Besucher_innen, die Thiem jene Unterstützung zuteil werden ließen, die in der Vergangenheit nur Horst Skoff, Thomas Muster oder Jürgen Melzer erleben duften.

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