Hofmanova: "Auf dem Niveau kann jeder jeden schlagen"

Mit dem Challenger-Titelgewinn in Fukuoka letzte Woche gelang Nikola Hofmanova ihr bislang größter Erfolg ihrer noch jungen Karriere. Mit dem daraus resultierenden Ranglistensprung von 87 Plätzen knackte die Hornsteinerin erstmals die Top 300 und liegt derzeit auf dem 270. WTA-Rang. Im tennisweb.at-Interview spricht die 18-Jährige über Kritik, ihre Asienreise und ihre zukünftigen Ziele.

Niki, mit deinem ersten Titel auf Challenger-Ebene in Fukuoka hast du dich wieder deutlich ins Rampenlicht gespielt. Wie sehnsüchtig hast du auf diesen Titel gewartet?

Ich habe für diesen Erfolg lange und hart gearbeitet. Umso mehr freut es mich, dass es nun endlich geklappt hat.

Was war bei diesem Turnier das Geheimnis deines Erfolges?

Ich bin in jedes Match ohne Druck reingegangen. Das hat mir letztendlich den Erfolg gebracht.

Auf dem Weg zum Turniersieg hast du drei Spielerinnen geschlagen, die in der Weltrangliste unter den besten 200 stehen. Was hast du diesmal besser gemacht, als beispielsweise in Gifu (Anm: 6:0, 6:7, 5:7-Niederlage gegen Tomoko Yonermura (WTA 148)?

In Gifu hab ich eigentlich nur anderthalb Sätze aktiv gespielt. Dieses Mal war es anders. Da habe ich eine ganze Partie lang, von Anfang an bis Ende konstant Druck machen können.

Wo liegt der für dich größte Unterschied zwischen Top-200- und Top-400-Spielerinnen?

Da gibt es in Wahrheit keinen wirklichen Unterschied. Auf diesem Niveau kann nämlich jeder jeden schlagen.

Wo glaubst Du hast Du im Spiel noch die meisten Reserven um Spielerinnen dieser Größenordnung regelmäßig zu bezwingen?

Ich könnte öfters den Punkt am Netz abschließen. Und am zweiten Aufschlag muss ich noch arbeiten.

Ende letzten Jahres wurden die fehlenden Erfolge bei der Saisonbilanz harsch kritisiert, wie zum Beispiel von deinem Trainer Jan Kukal. War die Kritik deiner Meinung nach gerechtfertigt?

Es steht fest, dass ich mein Jahresziel vom letzten Jahr um 100 Plätze verfehlt habe. Und da kann dann schon das eine oder andere kritische Wort fallen.

Wie verläuft zurzeit die Zusammenarbeit mit deinem Coach?

Die Zusammenarbeit mit Jan Kukal läuft gut. Dank des Trainings abseits vom Platz bin ich nun kräftiger als zuvor und habe auch eine bessere Kondition. Das macht es uns möglich, mehr und härter zu arbeiten als früher.

Du bist ja derzeit mehrere Wochen auf Asien-Tour. Wer begleitet dich dort und wie sieht ein typischer Tagesablauf von dir aus?

Ich bin mit meinem Papa unterwegs. Er kennt mich am besten und weiß genau, was zu tun ist. Mein Alltag schaut so im Normalfall aus: Vor dem Turnier in der Früh steht Konditions- und Tennistraining am Programm, am Nachmittag spiel ich meistens Sparring. Während des Turniers hab ich Training vor dem Match und nach dem Match, und natürlich auch Regeneration. 

Jetzt sind die Top 300 im WTA-Ranking ja gefallen. Wie wichtig dein Neues Career High im Hinblick auf Challenger-Turniere?

Es macht die Turnierplanung natürlich leichter. Das bessere Ranking erlaubt ja öfters einen sicheren Startplatz in den Hauptbewerben.

Welches Ziel peilst du 2009 an?

Das Ziel ist zunächst mich weiterhin im Ranking zu verbessern. Dabei will ich einen Platz erreichen, damit sich die Qualifikation für die nächsten US-Open oder Australian Open ausgeht.

Wie schaut deine Turnierplanung für die kommenden Monate aus?

Das weiß ich noch nicht. Die weitere Turnierplanung legen wir erst nach dem Circuit in Japan fest. Und das mach ich mit meinem Manager Raimund Stefanits und meinem Trainer Jan Kukal.

Die Reisen zwischen den Turnieren sind oft von langen Flug- und Zugfahrten geprägt. Wie vertreibst du dir diese Stunden und was machst du in deiner Freizeit?

Beim Reisen schlafe ich meistens, lese ein Buch, höre Musik, schau mir einen Film an oder spiele mit meinem Papa Karten. Wenn ich nach Hause komme, ist das Treffen mit meiner Familie und Freunden dann umso schöner.


zurück zur Übersicht