tennisweb.at-Umfrage: Wer soll Alfred Tesar nachfolgen?

Der mit Ende der Saison 2009 auslaufende Vertrag von Alfred Tesar als österreichischer FedCup-Kapitän wird nicht verlängert. Damit endet nach acht Jahren die Ära des 60-Jährigen als FedCup-Kapitän. 2002 und 2004 schaffte Tesar mit dem Team jeweils den Sprung ins Semifinale, zuletzt lief es allerdings nicht mehr nach Wunsch. Im Vorjahr stieg Österreich aus der Weltgruppe II in die Europa/Afrika-Zone I ab, wo man im Februar in Tallinn (EST) gerade noch den Klassenerhalt schaffte. tennisweb.at fragt bei Österreichs Experten nach, wer Tesars Nachfolge antreten sollte.

Mag. Harald Mair, Lehrreferent des ÖTV, ehemaliger Coach von Babsi Schett und Kim Cljisters
Ich möchte mich eigentlich nicht an Spekulationen beteiligen, die richtige Person für den Posten des FedCup-Kapitäns zu finden ist die Aufgabe von Tennis-Austria. Die Anforderungen für einen FedCup-Kapitän sind aus meiner Sicht jedenfalls sehr vielfältig. Zu den wichtigsten vier Punkten zählen aus meiner Sicht:

1.) Erfahrung als Tour-Spieler: Für ein optimales Coaching beim FedCup ist es von großem Vorteil, dass man kritische Matchsituation auf der Tour auch selbst gespürt hat.
2.) Ausbildung - Fachliches Know-How: Ausbildung und fachliches Know-How in den Bereichen Taktik,Bewegungslehre, Trainingslehre und Methodik sind für mich Grundvoraussetzungen.
3.) Erfahrung als Coach auf der WTA-Tour: Dieser Erfahrungsbereich ist beim FedCup auch von großer Bedeutung
4.) Persönliche Kompetenz/Autorität: Der Umgang mit den Spielerinnen ist im FedCup ein ganz wichtiger Faktor. Glaubwürdigkeit und Transparenz sind hierbei wichtige Eckpfeiler.

Evelyn Fauth, Tennistrainerin, Ex-Fedcupperin
Logischerweise sollte es jemand machen der viel Erfahrung mitbringt. Ich persönlich würde eine ehemalige Spielerin am besten finden und da wäre die Barbsi Schwartz meine Favoritin. Einfach weil sie oft gespielt hat, das Umfeld kennt und vor allem diesen Teamspirit lebt an dem es im Moment etwas mangelt. Natürlich könnte ich mir auch eine Barbara Schett oder eine Patricia Wartusch sehr gut vorstellen. Von den Männern würde ich Bernd Wetter vorschlagen. Er hat lange mit Barbara (Anm. Schwartz) trainiert und kennt sich super aus. Ein FedCup-Kapitän muss sich durchsetzen können und den Respekt aller Spielerinnen sicher haben. Es sollte auf jeden Fall jemand sein, der schon etwas nennenswertes erreicht hat, dann hat er oder sie es mit den Spielerinnen auf jeden Fall leichter.

Jürgen Waber, Coach von Sybille Bammer
Es sollte natürlich jemand sein, der sich im Geschäft auskennt. Der zukünftige FedCup-Captain muss sich sowohl bei uns national, als auch in der internationalen Szene auskennen und präsent sein. Auf die Frage, ob ich es mir vorstellen könnte, weiß ich im Moment keine Antwort. Darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Ich konzentriere mich voll auf die Sybille, speziell in den letzten Wochen hatten wir mit einer Verletzung zu kämpfen. Nichtsdestotrotz finde ich, dass ich diesen Job von meinen Grundvoraussetzungen aus durchaus machen könnte. Angesprochen hat mich vom Verband bislang aber noch keiner.

Manuel Wachta, Kronen Zeitung
Das größte Problem im FedCup war es in den vergangenen Jahren, dass Österreichs Top-Spielerinnen für diesen Bewerb nicht zu begeistern waren. Der neue Kapitän muss in der Position sein, diese Situation entscheidend zu verbessern. Von Nachteil wäre es also wohl nicht, wenn dieser wie etwa Bammer-Trainer Jürgen Waber oder Mayr-Coach Hakan Dahlbo aus dem Umfeld einer der Spielerinnen käme - oder wie Barbara Schwartz und Patricia Wartusch weiter einen exzellenten Draht zur Tennisszene hat und sich auch in der Jugendarbeit - Österreichs Zukunft - sehr engagiert. An etlichen weiteren in Frage kommenden Persönlichkeiten mangelt es in unserer kleinen Tennis-Landschaft bekanntlich.

Raimund Stefanits, Manager von Niki Hofmanova
Für mich kommt nur jemand in Frage, der kompetent ist und einen Zugang zu dieser Materie hat. Ich denke da an ein ähnliches Modell wie in Deutschland, wo Barbara Rittner, eine ehemalige Weltklasse-Spielerin, das FedCup-Team leitet. Am liebsten würde ich persönlich eine Dame als Captain sehen wie etwa eine Barbara Schett oder eine Babsi Paulus. Nur denke ich, dass die beiden kein Interesse an dieser Stelle haben werden. Damit kommen für mich nur mehr Barbara Schwarz und natürlich Patricia Wartusch in Frage. Wartusch ist bei vielen Jugend-Turnieren vor Ort und ich bin der Meinung, dass ein Kapitän über das FedCup-Team hinaus präsent sein sollte.

Markus Krenn, Student, ÖTV 41
Meiner Meinung nach gibt es nur drei Möglichkeiten. Mein Favorit ist Jürgen Waber. Als Trainer von Sybille Bammer kann er Österreichs Nummer eins an den FedCup binden. Außerdem kennt er sich durch seine Tätigkeit auf der WTA-Tour bestens aus. Als zweite Möglichkeit sehe ich Mayr-Coach Hakan Dahlbo. Genau aus denselben Gründen wie schon bei Waber. Die letzte Alternative wäre in meinen Augen Babsi Schwarz. Aus dem einfachen Grund, dass sie schon jede Menge FedCup-Partien in den Beinen hat.


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