Daviscup: Murray schafft Ausgleich

Jürgen Melzer bezwingt Alex Bogdanovic in vier Sätzen. Für Alex Peya gab es gegen den US Open-Finalisten Andy Murray nichts zu holen.

Nach dem ersten Tag steht es beim Daviscup-Duell um den Verbleib in der Weltgruppe zwischen Österreich und Großbritannien erwartungsgemäß 1:1. In der ersten Partie des Tages sorgte Jürgen Melzer mit einem 3:6, 7:6, 6:2, 6:1-Erfolg über Alex Bogdanovic zunächst für die 1:0-Führung. Im Anschluss daran konnte Alex Peya den Ausgleich nicht verhindern: Der Wiener unterlag dem Weltranglisten-Vierten Andy Murray mit 4:6, 1:6, 3:6.

Melzer startet schlecht
Jürgen Melzer ging als Favorit in das Match gegen die britische Nummer zwei, doch eineinhalb Sätze lang hatte der Österreicher nicht nur mit Bogdanovic, sondern auch mit seinen Nerven zu kämpfen. Nach einer 3:2-Führung im ersten Satz riss bei Melzer völlig der Faden, der britische Außenseiter zog sehr zur Freude der 10.000 Zuschauer auf Court 1 auf 6:3, 4:1 davon und hatte bei diesem Stand zudem zwei Breakbälle zum 5:1. "Wenn ich dieses Break kassiert hätte, dann wäre es richtig eng geworden", gestand Melzer nach dem Spiel.

Melzer unter Druck
Doch mit dem Rebreak zum 3:4 zog der Weltranglisten-41. seinen Kopf aus der Schlinge, erreichte in weiterer Folge das Tiebreak, das er mit 7:3 für sich entschied. Mit dem Satzausgleich übernahm Melzer das Kommando und fixierte nach einer Matchdauer von 2:35 Stunden die 1:0-Führung für Österreich. "Der Druck auf meinen Schulter war am Anfang sehr groß. Ich habe gewusst, dass ich dieses Spiel gewinnen muss, wenn wir in diesem Davis Cup eine Chance haben wollen. Ich war am Beginn zu hektisch und habe mich auch nicht gut bewegt. Der Druck fährt bei einem Spieler in den Schlagarm, bei mir eben in die Beine", sagte Melzer, der den Sieg "als einen meiner schönsten im Davis Cup" bezeichnete.

Mit Selbstvertrauen gegen Murray
"Ich habe dem Druck standgehalten, der auf mir gelastet hat. Das gibt mir für die kommenden Matches viel Selbstvertrauen. Ich war heute knapp dran, mit 2:0-Sätzen zurückzuliegen. Aber ich habe es geschafft, meinen Kopf wieder gerade zu bekommen. Ich habe gewusst, wenn es mir gelingt, wieder in mein Spiel hinein zu finden, dann bin ich einfach besser als mein Gegner. Ich habe mich im Verlauf der Partie gesteigert, und dabei haben mir auch die guten Ergebnisse der letzten Monate sehr geholfen. Es hat zwar einige Zeit gedauert, bis ich wieder locker war, aber ich bin froh, dass es letztlich zum Sieg gereicht hat", so Melzer.

Murray mit starkem Beginn
Im Anschluss an Melzers Partie gab sich die Nummer eins der Briten Andy Murray gegen Alex Peya beim Dreisatz-Erfolg keine Blöße. "Obwohl ich sechs erste Aufschläge serviert habe, habe ich gleich mein erstes Aufschlaggame verloren. Da hat er mir gleich einmal gezeigt, dass er die Nummer vier der Welt ist. Es macht es nicht einfacher, wenn du gegen einen Spieler seiner Klasse immer hinterher laufen musst", so Peya, der im zweiten Satz gleich dreimal seinen Aufschlag abgeben musste.

Erwartetes Ergebnis
Im dritten Durchgang glückte dem Wiener nach einem Serviceverlust zum 2:4 zwar noch das Rebreak zum 3:4, doch postwendend durchbrach Murray erneut Peyas Aufschlag zum 5:3. Nach 1:47 Stunden hatte der Schotte den Gleichstand im Länderkampf hergestellt. "Das 1:1 ist der Zwischenstand, den ich mir nach dem ersten Tag erwartet habe", resümierte ÖTV-Kapitän Gilbert Schaller. "In den ersten eineinhalb Stunden ist es mir bei diesem Daviscup nicht so gut gegangen. Zum Glück hat Jürgen das Match noch gedreht", sagte Schaller.

Spannung vor Doppel
Am Samstag kommt es nun zum Doppel, das für Schaller das Schlüsselspiel dieser Begegnung sein wird. "Ich erwarte mir ein enges Match mit vielen heißen Szenen – egal, wer spielen wird. Das Ziel muss sein, mit einem 2:1 in den Sonntag zu gehen." Während die Österreicher Julian Knowle und Jürgen Melzer aufbieten werden, ist es bei den Briten durchaus denkbar, dass Andy Murray anstelle des ursprünglich nominierten Ross Hutchins an der Seite seines Bruders Jamie das Doppel bestreitet.

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