Eintrag 379: Donnerstag, 1. Februar, Zagreb

Kopfweh, Asse ohne Ende um die Ohren gekriegt ... und trotzdem war's knapp.

Die Partie hab ich heute zum Teil im Kopf verloren, aber im wortwörtlichen Sinn: Zu Beginn des Matches ist mir heute ein Kopfweh eingeschossen, dass an ein Bewegen nicht zu denken war. Bei 3:3 hab ich eine Tablette genommen, die dann langsam zu wirken begonnen hat, ab Mitte des zweiten Satzes war es dann wieder okay. Woher das Kopfweh gekommen ist? Keine Ahnung. Wahrscheinlich von seinen Aufschlägen ...

Von hinten war ich heute der mit Abstand bessere Spieler. Aber serviert hat er besser ... viel besser. Konstant mit 202, 205 km/h nach außen, mit 220 km/h nach innen, viele erste Aufschläge auf oder an die Linien. Sobald der Ball im Spiel war, war alles heute eher leicht - da hat er auch nicht wirklich gut gespielt -, aber sein Aufschlag war einfach ein Wahnsinn.

Irgendwie war ich heute richtig angefressen, dass es wieder so eine Partie war, die in Wahrheit mit Tennis nichts zu tun hat: Ass oder Winner von rechts, nach links gehen, Ass oder Winner, wieder nach rechts, Ass oder Winner, nach links gehen, Game ... das kann auf Dauer niemandem Spaß machen. Und solche Partien habe ich zuletzt wirklich genug gehabt, Arthurs, Norman, Lopez, heute Ljubicic, mit dem monotonen Geknalle reicht's dann bald wieder.

Dass ich heute trotzdem wirkliche Chancen gehabt hab zu gewinnen, zeigt, dass ich gut drauf bin. Das Break bei 4:5 im dritten Satz war ein unnötiges, zwei Eigenfehler, er hat zweimal riskiert - vorbei. Ärgerlich, weil zweimal öfter den Aufschlag halten, und wir sind im Tiebreak, und da wäre - wie ich gestern schon gesagt habe - alles möglich gewesen.

Wie geht's jetzt weiter? Wenn der Kopf morgen mitspielt, wird trainiert, ein paar Tage Viechern in der Kraftkammer und auf dem Acker brauch' ich vorm Daviscup noch. Wann es nach Linz geht, weiß ich übrigens nicht - aber das bin ich gewöhnt, dass der Verband mit solchen Sachen eher entspannt umgeht.

Ich fahr auf jedem Fall mit dem guten Gefühl von Zagreb nach Hause, dass ich von hinten absolut zu den ersten 50 gehöre. Den Aufschlag um 20 oder 30 Prozent verbessern, und ich bin in den nächsten drei, vier Jahren Top 50, aber völlig entspannt. Top 50 sind daher absolut das Ziel bis Sommer. Wenn ich gesund bleibe, schaff ich das, versprochen.

CU auf tennisfabrik.at!

Euer Stefan Koubek


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